Nico Feirer, Volkswagen Konzernbeschaffung

Nico Feirer, Volkswagen Konzernbeschaffung, Leiter Globale Seriensteuerung, Risikomanagement, Beschaffungsprozesse und -systeme referiert zur Plattform ONE auf dem Kongress der AUTOMOBIL PRODUKTION. (Bild: facesbyfrank / AUTOMOBIL PRODUKTION)

Am Anfang stand die Frage: Wie organisiert man so ein komplexes Netz effizient, intelligent und flexibel? Volkswagens Antwort heißt ONE und managt die Beschaffungskommunikation von 12 Marken, die 300 Modelle anbieten - vom Luxusautos bis zum leichten Nutzfahrzeug. Dazu kommt noch Mobilitätsanbieter MOIA, der ins Shuttle-Business mit autonomen Fahrzeugen ein neues Geschäftsfeld für den Volkswagen Konzern aufmacht. „Um das alles leisten zu können, sind weltweit über 40.000 Tier-1-Lieferanten im Einsatz. Hinter diesen 40.000 Lieferanten stehen natürlich diverse Standorte. Nicht zu vergessen die weiteren Lieferanten in der gesamten Supply Chain“, erklärt Nico Feirer die Aufgabe, die der Autobauer jeden Tag aufs Neue bewältigen muss. „Die Sicherstellung der Versorgung dieser gesamten Supply Chain, ist eine gigantische Leistung und mit Sicherheit eines der komplexesten Liefer-Netzwerke weltweit“, sagt Feirer. Da braucht es ein intelligentes Werkzeug, um Abläufe optimiert zu lenken. Und sie wird wohl gern genutzt. 35.000 aktive Nutzer täglich verbinden sich in dem „Digital Supply Network“ miteinander. Dahinter stehen pro Jahr 35,2 Terabyte Datentransaktionen, 11,5 Millionen Aufrufe oder 747,5 Millionen Dateien.

Dank Super Tool: Volkswagens Supply Chain könnte das Maß aller Dinge werden

Eingebunden sind einheitliche Standards für Produktionskonzepte, Anlagen, Betriebsmittel und Fertigungsprozesse ein wichtiger Bestandteil der zukunftsorientierten Fertigung.  Dabei sind bereits knapp die Hälfte der 40 PKW Standorte Mehrmarkenstandorte. Ein Beispiel ist der Standort Bratislava. Hier werden Fahrzeuge der VW, AUDI, Porsche, SEAT und Škoda produziert“, erklärte der Volkswagenexperte dem Fachbesucherauditorium. Wie komplex die Aufgabe der Supply Chain ist, belegt eine weiterer Wert: „Allein im Jahr 2018 planen wir 29. Neuanläufe zuzüglich 31 Produktaufwertungen“, erklärt. Also 60 Anläufe in einem Jahr. Das sind viele Bälle, die man im Konzern jonglieren muss. Und das ist nicht ohne Risiko, weiß Feirer, der innerhalb der Beschaffung Globale Seriensteuerung, Risikomanagement, Beschaffungsprozesse und -systeme verantwortlich ist: „Für unsere weltweiten Fabriken bedeutet die aktuelle Volumenplanung im Schnitt eine Auslastung von über 95 Prozent. Und wir sind bereits jetzt dabei mit mehreren neuen Werken in China und auch Kapazitätserweiterungen in Europa diesem Wachstum gerecht zu werden.“

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