Drohnenbauer Helsing und Schaeffler wollen zusammenarbeiten
Das Geschäft mit Autos ist schwieriger geworden, dafür boomt die Rüstung. Der Zulieferer Schaeffler kooperiert deshalb mit dem Drohnenbauer Helsing.
Schaeffler will künftig Helsing bei der Beschaffung und Produktion von Drohnen unterstützen.
Helsing
Das Münchner Drohnen-Startup Helsing und der Automobil- und
Industriezulieferer Schaeffler wollen zusammenarbeiten. Die beiden Unternehmen
unterzeichneten beim Rüstungsgipfel in Berlin eine entsprechende
Absichtserklärung. Ziel der Kooperation ist es, Helsings Drohnenfertigung
auszubauen. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet.
„Die deutschen Autozulieferer können skalieren wie keine
andere Industrie und beim Aufbau resilienter Lieferketten zügig unterstützen“,
sagt der Helsing-Mitgründer und Co-Vorstandsvorsitzende, Gundbert Scherf. „Die
Zusammenarbeit mit Schaeffler ermöglicht uns eine schnelle und zuverlässige
Massenfertigung.“
Der Vorstandsvorsitzende von Schaeffler, Klaus Rosenfeld,
sprach von einem ersten wichtigen Schritt, „um unser Engagement im
Verteidigungsbereich auszubauen. Wir setzen dabei auf unsere seit Jahren
bewährte Kompetenz und Innovationskraft im Bereich der industriellen Fertigung.
Wir wollen so einen Beitrag leisten, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu
stärken und gleichzeitig für Beschäftigung zu sorgen.“ Schaeffler ist derzeit
von der Krise der Autoindustrie betroffen, die einer der wichtigsten Kunden des
Unternehmens ist.
10.000 bis 20.000 Drohnen pro Jahr
Helsing-Chef Scherf kündigte im Gespräch mit der SZ an,
schon im kommenden Jahr 10.000 bis 20.000 Drohnen herstellen zu wollen. Im
Ernstfall wolle man sogar „in der Lage sein, hunderttausend Drohnen zu bauen“,
sagte Scherf. Die zurzeit unter der Krise der Autoindustrie leidenden
Zulieferer seien dabei die „natürlichen Partner“.
Die Kooperation soll sich dem Bericht zufolge auf drei
Bereiche beziehen: Schaeffler übernehme die Herstellung und Beschaffung
wichtiger Elektronikkomponenten. Außerdem gehe es darum, gemeinsam kritische
Lieferketten abzusichern - unter anderem mit Blick auf Halbleiter und
Rohstoffe. Zudem unterstütze Schaeffler Helsing bei der Produktion von Drohnen.
Die eigentliche Drohnenproduktion bleibe aber beim Münchner Unternehmen.
Die ersten Gespräche zur Kooperation soll es erst vor acht
Wochen gegeben haben. Man sei sich sehr schnell einig gewesen, heißt es von
Helsing.