Neben anderen Maßnahmen will Schaeffler die Produktion von Kupplungen von Sheffield in Großbritannien nach Indien und Ungarn verlagern

Schaeffler schaut trotz negativer Quartalszahlen einigermaßen positiv in die Zukunft. (Bild: Schaeffler)

Schaeffler hat die Schwäche der Autoindustrie in den ersten drei Monaten zu spüren bekommen. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf vergleichbarer Basis um 3,5 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zurück, wie das SDax-Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Vor allem in Europa und China lief es schlechter. Die Prognose bestätigte Vorstandschef Klaus Rosenfeld trotz erhöhter Unsicherheit um die US-Zölle, die auf der Branche lasten. Die Anleger waren erleichtert, die Aktie stieg.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit 276 Millionen Euro leicht unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Bei den Zahlen aus dem operativen Geschäft unterstellt Schaeffler, dass der Antriebsspezialist Vitesco bereits das ganze Vorjahr zum Konzern gehört hätte.

Der auf die Schaeffler-Aktionäre entfallende Konzerngewinn sackte im ersten Quartal vor allem wegen Sondereffekten um fast zwei Drittel auf 83 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor hatte die Aufwertung von Vorräten das Ergebnis aufgehübscht. Bereinigt um Sonderposten sank das Nettoergebnis um fast 40 Prozent.

Elektro- und Ersatzteile hoch im Kurs

Konzernchef Rosenfeld erläuterte in einer Konferenz mit Analysten und Investoren, im Antriebsgeschäft mit reinen Batterieantrieben habe Schaeffler mit einem Umsatzplus von nahezu 43 Prozent fast sechs Prozentpunkte besser abgeschnitten als der Markt. Bei Hybridantrieben sowie bei den umsatzmäßig zurückgehenden Verbrennern lag Schaeffler allerdings weniger gut im Rennen.

Für Hybridantriebe zeichnet sich jedoch Besserung ab, denn hier ergatterte Schaeffler mit Abstand die größten Aufträge. Insgesamt heimste das Unternehmen für Elektroantriebe (BEV plus Hybrid) mehr als vier Milliarden Euro an Bestellungen ein.

Am besten lief es bei Schaeffler nach wie vor in der Ersatzteilsparte, die den Umsatz um knapp elf Prozent ausweiten konnte. In unsicheren Zeiten kauften die Kunden weniger neue Autos, sondern reparierten ihre alten Fahrzeuge eher, sagte Rosenfeld. Das gab dem Konzern Halt, während es in der Autozulieferung (Elektromobilität sowie Antriebe und Chassis) und in der Sparte mit Wälz- und Kugellagern sowie der Industriezulieferung (Bearings & Industrial Solutions) abwärts ging. Das Ersatzteilgeschäft ist jedoch das kleinste Geschäftsfeld bei den Mittelfranken.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa