ABB startet automatisierte Roboterfabrik in Shanghai

Im neuen Werk will ABB die physische und digitale Welt vereinen und damit ein digitales Ökosystem für die Produktion schaffen. (Bild: ABB)

Es ist der Startschuss für eine vollständig automatisierte und flexible Roboterfabrik in Kangqiao bei Shanghai. Mit einer Investition in Höhe von 150 Millionen US-Dollar in den 67.000 Quadratmeter großen Produktions- und Forschungsstandort will ABB eigene digitale und Automatisierungstechnologien einsetzen, um dort Roboter der nächsten Generation herzustellen. China ist der grösste Robotik-Markt der Welt: 2021 wurden 51 Prozent der weltweiten Roboteranlagen in China installiert. Erstmals waren mehr als eine Million operativer Roboter im Land im Einsatz. Bei ABB geht man davon aus, dass der weltweite Robotik-Markt von heute 80 Milliarden US-Dollar auf 130 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 wachsen wird. Die neue Anlage soll chinesischen Unternehmen dabei helfen, mehr lokal hergestellte Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln, sagt Sami Atiya, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation.

Mega-Fabrik schafft digitales Ökosystem für die Produktion

Mit der Mega-Fabrik knüpfe man an drei erfogreiche Jahrzehnte in China an, so Atiya. "Damit erreichen wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg, unseren Kunden zu einem nachhaltigen Wachstum zu verhelfen, den Arbeitskräftemangel anzugehen und hochwertige Arbeitsplätze in einer neuen Ära der Automatisierung zu schaffen“. Das Werk vereine die physische und digitale Welt und schaffe ein digitales Ökosystem für die Produktion, heißt es bei ABB. In der Fabrik gibt es keine herkömmlichen, festen Montagelinien. Stattdessen werden flexible, modulare Fertigungszellen digital vernetzt und von intelligenten, autonomen und mobilen Robotern bedient. KI-gestützte
Robotersysteme übernehmen Aufgaben wie Schrauben, Montage und Materialhandhabung. Im 8.000 Quadratmeter großen Forschungs- und Entwicklungszentrum des Standorts werden neue Innovationen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Software entwickelt, darunter Technologien wie autonome Mobilität, digitale Zwillinge, maschinelle Bildverarbeitung und Low-Code-Programmiersoftware.

Das Werk ist die neueste Anlage des ABB-Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation. Im Juli wurde bereits ein neuer globaler Innovations- und Schulungscampus für die Maschinenautomation in Österreich eröffnet, gefolgt von der Learning Factory 4.0 in Berlin im September. Zu den Zielgruppen, die man bei ABB anvisiert, sagt Rui Liang, Leiter von ABB Robotics in China: "Mit unserer neuen Mega-Fabrik können wir die wachsende Nachfrage nach Automatisierungslösungen in China bedienen, insbesondere aus neuen Bereichen, darunter die ‘New Energy Vehicle‘-Fertigung, tragbare Elektronik, Restaurants, Gesundheitswesen, E-Commerce, Einzelhandel- und Service-Robotik und viele andere."

ABB eröffnet voll automatisierte Roboterfabrik in Shanghai
Im Forschungs- und Entwicklungszentrum des Standorts arbeiten Experten daran, Roboter intelligenter, flexibler, sicherer und benutzerfreundlicher zu machen. (Bild: ABB)

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