
Die Partner richten ihren Blick auf die Weiter- und Neuentwicklung ihrer Technologien für die Batteriezellenfertigung. (Bild: Dürr)
Die Idee einer starken Partnerschaft im Bereich der Produktionstechnologie für Batteriezellen nahm im September 2022 Fahrt auf. Damals gingen Dürr, Grob und Maschinenbauer Manz eine strategische Kooperation zur gemeinsamen Akquise und Bearbeitung von Projekten zur Ausrüstung kompletter Batteriefabriken ein. Zuletzt stellte man eine Konzeptfabrik für die Batteriefertigung vor.
Inzwischen ist der dritte Gründungspartner Manz ausgestiegen. Die Manz AG, Entwickler von Produktionslösungen für Lithium-Ionen-Batterien, elektronische Komponenten und Geräte in den Bereichen Automobil- und E-Mobilität, Elektronik, Energie und Batterieherstellung, hatte Ende 2024 Insolvenz beantragt. Auch nach dem Ausstieg von Manz bleibe es das Ziel der Partnerschaft, sich gemeinsam als Systemanbieter von Batterieproduktionsanlagen in Europa und Nordamerika zu etablieren, teilt der Anlagenbauer Dürr mit. Kunden solle damit eine Alternative zu den bisher meist aus Asien stammenden Ausrüstern geboten werden.
Prozessschritte, die bisher Manz abgedeckt hatte, können die beiden verbleibenden Partner übernehmen. Der Fokus liegt auf dem Automobilsektor und dem Markt für stationäre Batteriespeicher. In beiden sei eine deutlich wachsende Nachfrage zu verzeichnen. Obschon die Elektromobilität langsamer voranschreite, steige der Bedarf an Batterieproduktionstechnik stark, mehrere Automobil- und Batterieproduzenten in Europa würden in Batteriefabriken investieren, heißt es bei Dürr.
Erste Projekte werden umgesetzt
Ziel der Koopertaion sei es, den Energieverbrauch bei der Zellfertigung zu minimieren und die Qualität der produzierten Batteriezellen zu steigern. „Das erreichen wir zum einen durch die hohe Verfügbarkeit unserer automatisierten Maschinen und Anlagen und zum anderen durch ein durchgängiges Digitalisierungskonzept, mit dem unsere Kunden sämtliche Produktionsschritte überwachen können“, so Dürr-Vorstandschef Jochen Weyrauch. German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Grob-Gruppe: "Unsere Anlagen erfüllen nachweislich die Anforderungen und Spezifikationen der weltweiten Batteriezellproduzenten."
Wie Dürr meldet, hat man vom italienischen Batteriehersteller FIB einen Großauftrag erhalten, in dessen Werk in Teverola nahe Neapel man ein schlüsselfertiges System zur Elektrodenbeschichtung installiert. Die Anlage sei für die Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen mit einer Gesamtleistung von acht Gigawattstunden pro Jahr ausgelegt.
Zu den ersten Projekten der gemeinsamen Kooperation zählt die Belieferung eines europäischen Zellherstellers mit Maschinen zur Herstellung von leistungsstarken Batteriezellen. Dürr installiert Anlagen zur klassischen Nassbeschichtung von Elektroden und plant eine Pilotanlage für die effiziente und nachhaltige Trockenbeschichtung. Grob liefert die komplette Zellassemblierung auf Basis der innovativen Laminationstechnologie.