Erhältlich sind unter anderem Halterungen für Sonnenbrillen, Dosen, Telefone und Karten. Peugeot ist nach eigenen Angaben der erste Hersteller, der die additive Fertigung für Autozubehör nutzt. Die Zubehörteile sind das Ergebnis einer Kooperation von Peugeot, HP Inc., Mäder und Erpro. Zum Einsatz kommt im 3D-Druck die HP Multi Jet Fusion-Technologie. Das Zubehörsortiment sei nach einer detaillierten Analyse der Stauraumnutzung der Kunden im Fahrzeug entwickelt worden, heißt es beim Hersteller. Als Material kommt das thermoplastische Polyurethan Ultrasint zum Einsatz, das aus einer Kooperation von HP Inc. und BASF hervorgegangen ist.
Die Fertigung mit additiven Verfahren biete eine Reihe Vorteile: Unter anderem gewähre das Verfahren den Designteams kreative Freiräume, während durch die Verwendung von Mesh-Strukturen eine höhere Festigkeit sowie ein niedrigeres Gewicht der Teile möglich werde. Die agile Produktion erlaube zudem zahlreiche Möglichkeiten zur Personalisierung, die Massenproduktion mit kürzeren Vorlaufzeiten und eine On-Demand-Fertigung ohne Lagerhaltung.
Der 3D-Druck entwickelt sich zunehmend zu einer festen Größe in der Fertigung von Bauteilen im Automobilbereich. Unter anderem präsentierte Daimler im vergangenen Jahr ein mobiles Drucklabor, um Ersatzteile für Omnibusse zu fertigen, während Volkswagen am Standort Wolfsburg mit Siemens und HP die Produktion per Binder-Jetting erprobt. Durch die aktuelle Situation könnte die Technologie einen zusätzlichen Schub erhalten: Rund 38 Prozent der deutschen Industrieunternehmen mit über 100 Mitarbeitern glaubten 2021 laut einer Analyse des ITK-Verbandes Bitkom, dass die additive Fertigung ein probates Mittel gegen Lieferengpässe sein könnte.