Porsche Direct Printing - Druckverfahren für Karosserie-Lackierung

Porsche Direct Printing: Automatisierter Druckvorgang in der Technologiezelle. (Bild: Porsche)

Porsche Direct Printing - neues Druckverfahren
Individualisierung durch Porsche Direct Printing - den Anfang macht der Hersteller mit der Fronthaube des 911. (Bild: Porsche)

Mit Hilfe eines von Porsche entwickelten Direct-Printing-Verfahrens ist es nun möglich, grafische Elemente in höchster Anmutungsqualität auf lackierte Karosseriebauteile des Fahrzeugs zu drucken. Und dies so einzigartig wie die Papillarlinien der menschlichen Fingerkuppen, hört man vom Sportwagenhersteller. Zunächst können die Käufer eines neuen 911 die Fronthaube mit einem Design basierend auf dem eigenen Fingerabdruck individualisieren lassen. Mittelfristig sollen weitere kundenindividuelle Designs möglich sein. Ansprechpartner sind die Porsche-Zentren, die den Kontakt zu den Kundenberatern der Porsche Exclusive-Manufaktur in Zuffenhausen herstellen.

Direct Printing ermögliche Designs, die mit einer konventionellen Lackierung nicht darstellbar seien, so Porsche. Einer Folierung sei die neue Technologie in Anmutung und Haptik klar überlegen. Sie ähnele der Funktionsweise eines Tintenstrahldruckers: Mit Hilfe eines Druckkopfes wird Lack automatisiert und ohne Sprühnebel (Overspray) auf dreidimensionalen Bauteilen aufgebracht. „Durch die separate Ansteuerung der Düsen kann jeder Farbtropfen gezielt appliziert werden,“ erläutert Christian Will, Leiter Produktionsentwicklung bei der Porsche AG. „Die Komplexität liegt dabei im Dreiklang zwischen Robotertechnik (Steuerung, Sensorik, Programmierung), Applikationstechnik (Druckkopf, Grafikhandling) und Lacktechnologie (Applikationsprozess, Lack)."

Alexander Fabig, Leiter Individualisierung und Classic: „Porsche ist Vorreiter bei der Individualisierung und hat das Direct-Printing-Verfahren zusammen mit Partnern entwickelt. Besonders stolz sind wir darauf, durch neue, zukunftsweisende Technologien ein komplett neues Produktangebot entwickelt zu haben. Wesentlicher Faktor dabei war die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Projektteams.“ Für das Projekt wurde im Lackbereich des Ausbildungszentrums in Zuffenhausen eine sogenannte „Technologiezelle“ aufgebaut. Dort wurde die neue Soft- und Hardware sowie der zugehörige Lackier- und Herstellungsprozess entwickelt und erprobt. Die Verortung der Technologiezelle im Ausbildungszentrum sei eine bewusste Entscheidung: Sie diene unter anderem der Heranführung der Auszubildenden an zukunftsweisende Technologien.

Entscheidet sich ein Kunde, seinen Elfer mit dem Direct-Printing-Verfahren veredeln zu lassen, demontieren die Spezialisten der Porsche Exclusive Manufaktur im Anschluss an die Serienproduktion die Fronthaube. Um eine Zweckentfremdung auszuschließen, werden die biometrischen Daten des Kunden bearbeitet. Der gesamte Prozess laufe in direkter Kommunikation mit dem Kunden ab, der jederzeit den vollen Überblick über die Verwendung seiner Daten behalte und in die Erstellung seiner Druckgrafik eingebunden sei. Das Angebot kostet in Deutschland 7.500 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) und wird ab März 2020 auf Anfrage über die Porsche Exclusive-Manufaktur umgesetzt.

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