Magna Otomotiv San, Suadiye

Am türkischen Standort von Magna produzieren die Moulding-Experten 70 Produkte für sechs Automobilkonzerne. (Bild: Magna)

Automobil Produktion Kongress 2024

Automobil Produktion Kongress 2024

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Zum Portfolio des Werks Magna Otomotiv San Tic A.S. Suadiye in der Türkei zählen rund 70 Produkte. Dazu gehören Exterior-Teile wie Außenspiegel und Türgriffe, zudem zählen auch Frontends für den Ford Transit zum Portfolio. Das Werk, dessen Startschuss im Jahr 2012 fiel, beliefert sechs Automobilkonzerne mit seinen Produkten. Die türkischen Magna-Fertigung gehört damit zu den ausgewiesenen Spezialisten im Bereich Moulding. Mit gut 540 Mitarbeitern stellt es unter Beweis, dass keine riesige Mannschaft vonnöten ist, um im Bereich der Lean-Prozesse aufzufallen. Im Rahmen der Automotive Lean Production Awards 2023 stach der Standort 2023 besonders hervor und konnte den Preis in der Kategorie Car Supplier gewinnen.

Man sei Teil des großen Magna-Universums und des vor zwölf Jahren angestoßenen Kurses in Richtung Digitalisierung, sagte Samir Deliormanli, General Manager, Magna Otomotiv, anlässlich der Award-Verleihung in der Münchener BMW-Welt im November des vergangenen Jahres. Dazu muss man wissen, dass Suadiye bei seinen Prozessen auf das Magna-Produktionssystem MAFACT baut, das in den letzten zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wurde und einen klaren Materialfluss vom Spritzguss-Bereich mit seinem Wareneingang hin zur Montage bis zum Warenausgang bietet. Dank stabiler Prozesse lässt sich die Produktion über die Wertschöpfungsstufen auf dem Shopfloor einfach und transparent per Kanban und Heikunja steuern.

Produktionssystem bietet effektives Shopfloor-Management

Das Produktionssystem sei nicht nur Praxis, vielmehr eine Philosophie, bei allen Aspekten unserer Geschäftstätigkeit, sagt Tugrul Sevencan, Operational Improvement Manager des Werkes in der Türkei. Konkret helfe MAFACT den Menschen vor Ort dabei, Qualitätsprodukte zu entwickeln und den Weg zur Exzellenz voranzutreiben, so Sevencan, der weiter ausführt: „Für ein effektives Shopfloor-Management sind eine starke Führung, kontinuierliche Schulungen, klare Visualisierungs- und Eskalationsverfahren, regelmäßige Besprechungen der Stufen 1 bis 4 sowie die Einhaltung standardmäßiger Arbeitspraktiken erforderlich, um betriebliche Exzellenz voranzutreiben und Produktionsziele zu erreichen.“ Im Werk ist das Teamleiterkonzept bedeutend für das Shopfloor-Management - vor allem im Hinblick auf Problemlösung und kontinuierliche Verbesserung. Zur strukturierten Vorgehensweise zählen etwa die Verwaltung von Anrufen, eine stundenweise Berichterstattung über Ergebnisse und Leistungsmetriken der relevanten Schicht sowie eine Visualisierung von Abweichungen vom Standard.

In Suadiye setzt man obendrein auf ein Digital Layer Process Audit. Die Häufigkeiten von Audits für die unterschiedliche Hierarchiestufen sind darin klar geregelt und die Inhalte werden regelmäßig angepasst. Ein ausgeklügeltes Cross-Audit-System ordnet per Zufall einen Auditor zu unterschiedlichen Auditthemen und einem Produktionsbereich zu, wodurch sichergestellt werden soll, dass die Standards auch gelebt werden. Das System, genannt EASE, dient dazu, die Prüfungsgenauigkeit und -effektivität zu erhöhen und gleichzeitig die Prüfungsressourcen zu optimieren, heißt es dazu beim Zulieferer. EASE verfüge dafür über einen eigenen Abhilfeprozess, um alle während der Audits festgestellten Probleme oder Feststellungen zu beheben.

Wie Operational Improvement Manager Sevencan schildert, ermöglicht diese Funktion die zeitnahe Lösung von Unstimmigkeiten, die Umsetzung von Korrekturmaßnahmen und die kontinuierliche Verbesserung innerhalb der Werksabläufe, „und stellt sicher, dass die betriebliche Exzellenz durch Berichts-Dashboards und visuelle Darstellungen stets aufrechterhalten wird.“ Zu den weiteren Highlights des Werks zählt die Jury „die hervorragende Lieferperformance der Lieferanten, die es ermöglicht, die Bestände an Kaufteilen für ein Werk mit hohem Montageumfang und JIT-Belieferung verhältnismäßig niedrig zu halten.

Prozesse an den Kundenbedürfnissen ausrichten

Auf die Frage, welchen Weg man in den kommenden Jahre weiter gehe, betont Tugrul Sevencan: Fortschritte wolle man dadurch erzielen, „indem wir unsere Prozesse an den Kundenbedürfnissen ausrichten, Lean-Prinzipien umsetzen, um Verschwendung zu vermeiden und die Effizienz zu verbessern, digitale Tools für datengesteuerte Entscheidungen nutzen und nachhaltige Praktiken in unsere Abläufe im Hinblick auf unsere Null-Emissions-Ziele integrieren.“ Klares Ziel sei es, kontinuierliche Verbesserung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der schlanken Produktion voranzutreiben, hört man aus der Türkei.

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