Der Kia Sportage ist aktuell so etwas wie der untadelige große Bruder des Crossover-Portfolios des koreanischen Autobauers. Nicht besonders aufregend, aber grundsolide. Da passt es doch ganz gut, dass Kia seinem Dauerbrenner eine kleine Auffrischung gönnt. Wir haben den Kia Sportage 1.6 CRDi EcoDynamics+ unter die Lupe genommen.
Das Mildhybridsystem besteht aus einer 48-Volt-Batterie und einem zwölf Kilowatt starken Startergenerator. Damit ist neben der Rekuperation auch das Abschalten des Verbrenners beim Heranrollen an Ampeln (unterhalb von 30 km/h) und beim Bremsen möglich. Laut Kia soll die Elektrifizierung den Durchschnittsverbrauch um bis zu acht Prozent reduzieren und so im Schnitt 4,9 Liter pro 100 Kilometer durch die Brennkammern fließen. Bei unserer ersten Testfahrt spuckte der Bordcomputer hingegen 7,4 Liter aus.
Die Fahrleistungen des 100 kW/136 kW starken SUV sind nicht überragend, aber genügen, um entspannt im Verkehr mitzuschwimmen. Nach zwölf Sekunden ist Landstraßentempo erreicht und der Kia Sportage 1.6 CRDi MHEV ist bis zu 180 km/h schnell. Wenn man in den Sport-Modus schaltet, holt das System alles aus dem Antriebsstrang heraus und der Sportage lässt sich deutlich sportlicher bewegen. Allerdings beteiligt sich dann der 1.6 Liter Diesel hörbar an der Unterhaltung im Innenraum. Der Nutzen des Systems überwiegt aber: Wenn man sich auf den Mildhybrid einlässt, bereitet das Fahren in dem Crossover durchaus Vergnügen, da der Startergenerator – mit Unterstützung des optionalen Doppelkupplungsgetriebe – dem Selbstzünder helfend unter die Arme greift.
Innenraum solide verarbeitet
Ein ausgesprochener Querdynamiker wird aus dem Sportage auch dann nicht. Immerhin stört es dadurch weniger, dass die Sitze wenig Seitenhalt bieten, sich die Karosseriein den Kurven neigt und der elektrifizierte Crossover beim forcierten Parcoursritt über die Vorderräder zum Fahrbahnrand drängt. Die Stärken des Kia Sportage liegen seit jeher in der Praktikabilität und der Alltagstauglichkeit - das ist bei der Version mit Mildhybrid nicht anders.
Der Innenraum ist solide verarbeitet, bietet aber nicht das ansehnliche Ambiente, das dem Fahrer beim neuen XCeed entgegenstrahlt. Platz ist das große Plus beim Kia Sportage. Vor allem im Fond kann man es sich auch als Erwachsener bequem machen. Legt man die Lehnen der Rücksitze um, entsteht eine ebene Ladefläche und das Kofferraumvolumen wächst von 439 Liter auf 1428 Liter. Dass dabei die Ladekante angenehm niedrig ist, wird vor allem beim Einladen schwerer Gegenstände zum Vorteil.
Extras in Paketen
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auch im neuen Modelljahr ansprechend: Für mindestens 31.240 Euro sind beim Kia Sportage EcoDynamics+ unter anderem 16-Zoll-Alufelgen, eine Klimaanlage und ein Sieben-Zoll-Touchscreen enthalten, das als zentrales Eingabemedium zur Smartphone-Integration via Apple CarPlay oder Android Auto dient. Dazu kommen noch eine Rückfahrkamera, ein Tempomat und eine Bluetooth-Freisprechanlage. Bei der gefahrenen Ausstattungsvariante GT Line kommen für 39.440 Euro zudem 19-Zoll-Alufelgen und vordere Parksensoren dazu.
Wer sich bei der Aufpreisliste austobt und das Kreuzchen bei den Ausstattungspaketen macht, darf sich über Extras wie einen adaptiven Tempomaten mit Start-Stopp-Funktion und ein Navigationssystem freuen, das Echtzeit-Verkehrsdaten, Parkmöglichkeiten in der Nähe und Tankstellen inklusive der Kraftstoffpreise anzeigt. Allerdings muss für diesen Dienst das eigene Handy herhalten. Wer also keine Daten-Flatrate hat, sollte sich dieses Angebot genau anschauen.