Lamborghini_Elektromobilität_Terzo-Millenio

So könnte Lamborghini in die elektrische Zukunft fahren: Concept Car Terzo Millennio. (Bild: Lamborghini)

Zur Entwicklung des Concept Cars ist die italienische Audi-Tochter ungewöhnliche Wege gegangen: im Oktober 2016 vereinbarte man eine Kooperation mit dem weltweit renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), Mitte 2017 startet die Umsetzungsphase zum „Terzo Millenio“, was so viel bedeutet wie Lamborghini des dritten Jahrtausends.

Das Ergebnis wurde jetzt bei einem Doppelevent in den USA und am Stammsitz in Italien gezeigt. Mit dem Terzo Millenio wollen sich die Italiener der elektrischen Zukunft annähern. Man widme dem Thema hohe Aufmerksamkeit, sagte Lambo-Chef Stefano Domenicali, schob aber hinterher, dass er nicht damit rechne, dass sich zumindest im Feld, auf dem sich die Audi-Tochter bewegt, Elektroantriebe schnell durchsetzen werden. Der Terzo Milleno dürfte denn auch nicht mehr sein als ein Versuchsträger.

Neue Wege bei Energiespeicher

Allerdings ein für alle Seiten interessanter. Seitens des MIT hieß es, dass die Zusammenarbeit mit der italienieschen Sportwagenschmiede deshalb so interessant sei, weil man sich außerhalb konventioneller technologischer Lösungen bewegen könne. Zwischen den Teams von MIT und Lamborghini war das das Projekt in die Bereiche Energiespeichersysteme, innovative Werkstoffe, Antriebssysteme, visionäres Design und Emotionalität aufgeteilt. Die beiden erstgenannten Bereiche wurden mit dem MIT bearbeitet, die anderen von Lamborghini.

Hochinteressante Ansätze wurden dabei bei der Energiespeicherung verfolgt. So setzt man beim Terzo Millennio nicht auf herkömmliche Akkus, sondern auf. Ziel sei ein Speichersystem, das eine hohe Leistung abgeben und kinetische Energie rückgewinnen kann. Eines der zentralen Themen ist die Lebensdauer des Energiespeichersystems. In dieses einbezogen ist die Werkstoffforschung. Lamborghini arbeitet an Carbon-Werkstoffen mit integrierten Nanopartikeln. Diese Nanoröhrchen können elektrisch aufgeladen werden und machen so die Karosserie zum Teil des Speichers. Zudem sollen die neuen Carbon-Werkstoffe „selbstheilend“ sein. 

Pilotiert auf der Ideallinie

Eher konventionell dagagen der Lösungsansatz beim Antrieb: hier setzen die Italiener auf Elektromotoren an jedem Rad, deren intelligente Vernetzung die Fahrdynamik nochmals deutlich steigern soll.

Auch das Thema „pilotiertes Fahren“ stand im Lastenheft der Entwicklungsteams. So ist es durch Vernetzung möglich, die Ideallinie eines Rennkurses hochzuladen und die Fahrmanöver auf das System zu übertragen. Hierzu räumte Alessandro Farmeschi, Chef von Lamborghini Nordamerika ein, dass man einen Sportwagen üblicherweise nicht kaufe, um einen Computer fahren zu lassen. Für die Marke sei die Entwicklung gleichwohl interessant, könne man doch darüber die Technologie-Kompentenz weiter schärfen

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