Dabei überrascht, dass Mercedes die Linienführung der neuen GLA-Generationen stark an den Vorgänger angelehnt hat. Klar, es gibt bei nahezu identischer Länge durch drei Zentimeter mehr Radstand mehr Platz im Innern, denn daran haperte es beim Vorgänger mächtig. Doch statt die Dachlinie mutig nach hinten abfallen zu lassen und den GLA zu einer Art Coupé werden zu lassen, da mit dem erstmals angebotenen Mercedes GLB eine Familienvariante existiert, die sogar mit drei Sitzreihen verfügbar ist, ist nahezu alles beim Alten geblieben. Technisch ist der Mercedes GLA dabei sehr eng mit dem GLB und den anderen Modellen auf der Frontantriebsplattform verwandt. "Wir wollten ihm jedoch mitgeben, dass er im Gelände wirklich etwas kann", erläutert Jochen Eck, Baureihenleiter der Daimler-Frontantriebsplattform. Die Erprobungen des GLA sind in der finalen Phase, jedoch fehlen noch Wintertests. "Weil das Fahrzeug als letztes der Baureihe kam, konnten wir die meisten Module natürlich schon bei den anderen Modellen testen und haben die ersten echten Prototypen des Mercedes GLA erst in diesem März aufgebaut", erläutert der entspannte Eck, der bei den letzten Fahrten jedoch keine Baustellen mehr erwartet, "daher kommen noch Tests in diesem Winter. Wenn dann ein Problem aufträte, hätten wir wirklich ein Problem. Aber das ist nicht anzunehmen."
Ohnehin findet mehr als ein Drittel aller Erprobungen mittlerweile digital statt, was die Zahl der Prototypen nennenswert reduziert und sich so positiv auf die Kosten auswirkt. Auf dem Geländeparcours am Werk Rastatt zeigt der Mercedes-Prototyp dann auch, dass er abseits asphaltierter Strecken tatsächlich einiges draufhat. Der Allradantrieb ist neu und reagiert nicht nur im Gelände feinfühliger als bisher, während auch die Verwindungssteifigkeit gewonnen hat. Bemerken wird der Kunde jedoch eher, dass es gerade im Fond mehr Platz gibt, man schlichtweg besser sitzt und hinten zumindest zwei Erwachsene Platz nehmen können. Das gute Bediensystem MBUX, das man bereits bestens von vielen anderen Modellen aus dem Hause Daimler kennt, macht die Bedienung einfacher und intuitiver.
Das Motorenportfolio des Mercedes GLA wird mit dem des deutlich größeren GLB weitgehend identisch sein. Während der GLB wegen seiner dritten Sitzreihe jedoch nicht als Plug-in-Hybrid-Version angeboten werden kann, ist beim GLA ein solches Modell mit Stecker vorgesehen. Topmodell ohne AMG-Signet am Heck wird der Mercedes GLA 250 4matic mit 165 kW / 224 PS / 350 Nm sein, der obligatorisch an ein achtstufiges Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb gekoppelt ist. Im Gegensatz zu dem Familien-SUV, der wohl mittelfristig das meistverkaufte Auto im Mercedes-Portfolio sein dürfte, wird der GLA jedoch auch von einer echten AMG-Variante mit dem 421 PS starken Zweiliter-Turbo gekrönt, die 270 km/h rennen darf. Darauf kann man sich dann schon einmal freuen.