Toyota testet aktuell einen Corolla Cross H2 Concept mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Um die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und -wünsche in mehr als 170 Ländern und Regionen zu erfüllen, bedarf es den Japanern zufolge einer breiten Aufstellung. Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge, reine Elektro- und Brennstoffzellenautos sowie Verbrennungsmotoren und solche, die dem OEM zufolge durch überschaubare Investitionen und technische Anpassungen mit Wasserstoff anstelle von herkömmlichem Kraftstoff ihren Dienst leisten, zählen dabei zur Strategie. Damit verfolgt Toyota einen sogenannten Multitechnologie-Ansatz und fährt eine Art Sonderweg bei alternativen Antrieben. Ganz nebenbei bedient der OEM damit auch die von zahlreichen Zulieferern geforderte Technologieoffenheit.
Zur allen Konzepten gegenüber offenen Strategie zählt neben den Hybriden, die besonders bei Toyota eine lange Tradtion haben, auch das Engagement, klassische Verbrennungsmotoren auf eine klimaneutralen Betrieb hin für die Masse zu befähigen. Erst im Sommer meldete das Unternehmen, seine Dieselaggregate über alternativen Kraftstoff für die Zukunft fit zu machen. Der OEM bereitet seine Modelle mit Dieselmotor auf den komplett aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Kraftstoff HVO 100 vor.
Auch das Engagament mit Blick auf den Einsatz von Wasserstoff anstelle eines komplexen Brennstoffzellensystems direkt im Verbrennungsmotor zählt bei Toyota zu dieser Offenheit. Statt Wasserstoff in elektrische Energie umzuwandeln und damit einen Elektromotor anzutreiben, erfordert der Einsatz von Wasserstoff in einem klassischen Motor weniger Investitionen und technische Anpassungen. Toyota zufolge könnte dieser Ansatz zu einer schnelleren Verbreitung emissionsfreier Mobilität führen. Außerdem weisen die Japaner darauf hin, dass diese Technologie weniger knappe Rohstoffe wie Lithium und Nickel benötigt. Im Vergleich zu batterieelektrischen Autos seien auch die Tankzeiten deutlich kürzer.
Chancen zur Kommerzialisierung liegen bei rund 40 Prozent
Bei Toyotas SUV aus dem C-Segment handelt es sich um ein Konzeptfahrzeug, das noch nicht homologiert und noch nicht bestellbar ist. Die Japaner wollen damit ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug für die Straße zeigen. Als Antrieb dient ein 1,6-Liter-Turbomotor, ein aus dem GR Corolla bekannter Turbo-Dreizylinder mit Hochdruck-Direkteinspritzung. Laut Toyota sollen die Ingenieure im Rahmen der Weiterentwicklung ein Leistungsplus von 24 Prozent sowie eine Anhebung des Drehmoments um 33 Prozent erzielt haben. Damit sei die dynamische Leistungsentfaltung mit herkömmlichen Benzinern vergleichbar. Die Reichweite habe man im Saisonverlauf um rund 30 Prozent verbessert und die Betankungszeit von knapp fünf Minuten auf anderthalb Minuten verkürzt.
Parallel zur digitalen Konzeption testet Toyota den Prototyp derzeit unter realen Bedingungen. Im Norden Japans soll demnächst die Erprobung unter winterlichen Bedingungen beginnen. Ob das Konzept Serienreife erlangt, ist noch offen. Toyota beziffert die Chance der Kommerzialisierung auf rund 40 Prozent. Größere Chancen habe die Technik im Motorsport. Die Erprobung in den Langstreckenrennen der japanischen Super Taikyu Serie ist Toyota zufolge erfolgreich angelaufen.