Ein emotionaler Sportwagen auf der North American International Autoshow und dann noch von Toyota - es geschehen noch Zeichen und Wunder. Als BMW die erwarteten Stückzahlen für die Neukonzeption eines BMW Z4 zu klein waren, sprang Toyota in die Bresche. Die Japaner suchten nach einem Kooperationspartner, um dem eigenen Modellportfolio mit der Neuauflage eines Supra gleichermaßen Emotionen und Dynamik zu spendieren. Und da sich der einstige BMW-CEO Norbert Reithofer und Toyota-CEO Akio Toyoda sehr gut verstanden, wurde gerechnet und man schüttelte sich letztlich zufrieden die Hände. BMW verpflichtete sich, für das sportliche Doppelpack den Großteil der Entwicklungsarbeit zu leisten und nach einer geeigneten Produktionsstätte zu suchen. Toyota garantierte über Jahre entsprechende Stückzahlen abzunehmen, sich an den Entwicklungskosten zu beteiligen und beide Hersteller einigten sich, dass die Modelle nicht in echter Konkurrenz zueinanderstehen sollten. So wurde der BMW Z4 ein offener Roadster und der Toyota Supra ein geschlossenes Sportcoupé - jeweils mit höchst unterschiedlichem Außendesign, perfekter Gewichtsverteilung und jeder Menge Fahrspaß.
Da BMW den allergrößten Teil der Entwicklungsarbeit übernahm, hatten die Bayern den ersten Schuss des ungleichen Zwillingspaares und durfte den Z4 zuerst auf den Markt bringen. Doch der zeitliche Abstand zum japanischen Bruder, ebenso wie der Z4 bei Magna Steyr in Graz produziert, ist überschaubar und so feiert der Toyota Supra nunmehr seine Premiere auf der NAIAS 2019 in Detroit. Der Marktstart soll in diesem Sommer folgen. Optisch präsentiert sich der neue Toyota Supra dabei betont eigenständig. Die aggressive Supra-Front wird dominiert von mächtigen Lufteinlässen und schmalen LED-Leuchten. Besonders markant wirken die ausgeformten Kotflügel vorne und hinten sowie der Heckbürzel, der zusammen mit dem Diffusor bei hohen Tempi für entsprechenden Abtrieb sorgen soll. Im Innenraum ist der Toyota Supra ein echter BMW, denn Schalter, Bedienelemente, Lenkrad und Mittelkonsole kennt man bestens aus dem BMW Z4. Typisch Toyota sind allein die animierten Instrumente.
Sportliche BMW-Technik gibt es auch unter der langen Motorhaube, denn Toyota verleiht dem Österreicher mit einem doppelt aufgeladenen Reihensechszylinder aus BMW-Regal Flügel. Das Dreiliter-Triebwerk leistet 250 kW / 340 PS und 500 Nm maximales Drehmoment. Der mindestens 62.900 Euro teure Japan-Sportler beschleunigt damit in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht 250 km/h. Obligatorisch ist der Sechszylinder an eine Achtstufenautomatik aus dem Hause ZF gekoppelt.