Artega Microlino Serienfertigung startet in Delbrück

"Knutschkugel" mit Elektroantrieb und Fronttüre: Der Microlino von Artega. (Bild: Artega)

Insgesamt will die Artega GmbH rund drei Millionen Euro in Produktionsgebäude und Produktionslinien investieren und rund 50 neue Arbeitsplätze im ostwestfälischen Delbrück schaffen. Für den Doppelsitzer, dessen Design sich stark an jenes des Kleinstfahrzeugs „BMW Isetta“ als Lizenzbau des Rollermobils von Iso Rivolta aus den 1950er und 60er Jahren anlehnt, stehen dem Vernehmen nach bereits „mehr als 10.000 Vorbestellungen“ in den Auftragsbüchern.

Fast zwei Drittel der Vorbestellungen kommen aus dem deutschsprachigen Raum sowie Italien. Die übrigen Interessenten stammen beispielsweise aus den USA, Großbritannien, Frankreich oder Japan. Der Preis für den Microlino beginnt laut Artega bei 12.000 Euro.

Der Microlino zielt mit einer Länge von 2,40 Meter und einer Breite von 1,50 Meter sowie seiner Fronttür insbesondere auf den Stadtverkehr. Die Reichweite des Fahrzeugs wird zwischen 125 Kilometer und 200 Kilometer angegeben. Über einen gewöhnlichen Haushaltsstecker lässt sich die Batterie auf Lithium-Ionen-Basis in vier beziehungsweise sechs Stunden aufladen. Mit einem Typ 2-Ladestecker soll sich die Ladezeit auf sechzig Minuten verkürzen.

Partner der Artega GmbH ist das Familienunternehmen Micro Mobility Systems AG aus Küsnacht/Schweiz, das den Zweisitzer zusammen mit der Tecno Meccanica Imola (Spa) (TMI) aus Imola/Italien entwickelt hat und auch für Vertrieb und Service verantwortlich ist. Artega hat TMI im November vollständig erworben.

„Die Zukunft der Mobilität in Großstädten ist elektrisch“, sagt Klaus Dieter Frers, Geschäftsführer der Artega GmbH. „Für uns ist die Fertigung des Microlinos der ideale Einstieg in diesen attraktiven Markt. Mit der Kombination von moderner Technologie und dem Kultdesign der 50er Jahre hat Wim Ouboter eine echte Lifestyle-Marke kreiert. Wir freuen uns, künftig dieses Leichtbaufahrzeug in Deutschland in Serie zu fertigen.“

„Wir sind begeistert, Artega als neuen Partner für die Fertigung unseres City-Flitzers gewonnen zu haben“, sagt Wim Ouboter, Gründer und CEO der Micro Mobility Systems AG. „Artega verfügt über umfangreiche Expertise in der Entwicklung und Serienfertigung von Fahrzeugen. Unsere neue Partnerschaft führt das Microlino-Projekt auf das nächste Level. Europa hat die große Chance, weltweit zum Schrittmacher urbaner Mobilität zu werden. Wir wollen dazu einen weiteren wichtigen Beitrag leisten, nachdem wir schon seit fünf Jahren mit großem Erfolg Elektro-Kickboards vertreiben.“

Die beiden Familienunternehmer Klaus Dieter Frers und Wim Ouboter wollen zudem weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit prüfen. Dabei spielen vor allem die Zulieferung von Fahrzeugkomponenten durch den Automobilzulieferer paragon und dessen Tochtergesellschaft Voltabox AG im Rahmen der weiteren Entwicklung eine Rolle.

Die Familie von Klaus Dieter Frers, dem Alleineigentümer von Artega, ist auch Mehrheitsgesellschafter von Paragon, die Lösungen im Bereich der Automobilelektronik und -elektromechanik entwickelt und fertigt. Deren Tochtergesellschaft Voltabox ist ein Anbieter von hochentwickelten und leistungsstarken Batteriesystemen auf Lithium-Ionen-Basis, die modular und in Serie gefertigt werden.

Artega durchlebte im Jahr 2012 durch mangelnden Markterfolg seines damaligen Sportwagens Artega GT eine Phase der Insolvenz, in deren Verlauf der Zulieferer Paragon sämtliche Vermögenswerte übernommen hatte.

 

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