Hyundai-Kia_China

Gute Stimmung war gestern: aktuell leidet der Absatz von Hyundai-Kia in China stark unter dem politischen Streit um die Stationierung eines US-Raketenabwehrsystems in Südkorea. (Bild: Hyundai)

Derzeit bekommen Hyundai und Kia massiv zu spüren was es bedeutet, in China in die Mühlen einen politischen Konflikts zu geraten. Seit die USA vor einigen Monaten angekündigt haben, in Südkorea das Rakentenabwehrsystem THAAD zu installieren, und damit dem asiatischen Land in der latenten Bedrohung durch den aggressiven Nachbarn Nordkorea beizuspringen, ist für Hyundai und Konzernschwester Kia das ohnehin schwierige China-Geschäft schwre unter Druck geraten. Laut einem Bericht von Maeil Business News Korea ist der Absatz von Hyundai zwischen Januar und April um 23,9 Prozent auf 231.128 Einheiten eingebrochen, der von Kia gar um 51 Prozent auf knapp 93.300 Einheiten. Marktbeobachter in China sind sich sicher: Hauptgrund sind eine durch Staatsmedien gegen südkoreanische Firmen und Produkte aufgebrachte Käufer. Hyundai hat aufgrund des massiven Absatzschwunds bereits mehrfach den Produktionsstart des neuen Werks Chongqing verschieben, wann dort die Bänder anrollen, ist immer noch ungewiss.

Nun versuchen die Autobauer mit Imagekampagnen, neuen Modellen und lokaler Fertigung die Anti-Stimmung zu drehen. So berichtet Reuters Asien über die bevorstehende Eröffnung eines Hyundai-Erlebniszentrums in Peking, zudem bereite die Marke die lokale Produktion seiner Premiummarke Genesis vor. Kia wiederum schickt mit dem Stinger GT ein Gute-Laune-Auto an den Marktstart.

Ob es damit gelingt den negativen Lauf zu stoppen, bleibt abzuwarten, zumal der Streit um das Raketenabwehrsystem längst nicht ausgestanden ist. Die Chinesen kritisieren zwar ebenfalls die Bedrohung speziell Südkoreas durch fortlaufende Raketentestes der Nordkoreaner, befürchten aber, dass die geplante US-Basis auch zu Spionagezwecken gegen China genutzt werden könnte.

Was es in China bedeutet patriotisch aufgestachelte Käufer gegen sich zu haben, mussten die Japaner 2012 erfahren. Kaum war damals der Konflikt um die Senkaku-Inseln ausgebrochen, verloren die japanischen Hersteller binnen weniger Monate 300.000 Einheiten Absatz im Land.  

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