Die Marschrichtung, die CEO Olaf Bongwald bei seinem Dienstantritt im Jahr 2018 für Valmet Automotive vorgab, ist unmissverständlich: Aus dem Pkw-Fertiger soll ein Tier-1-Zulieferer mit klarem Fokus auf die E-Mobilität werden. Ein Teil dieses startegischen Kurses ist der Aufbau eigener Fertigungskapazitäten für Batteriesysteme und -module. Nach dem Fertigungsbeginn im finnischen Salo im ehemaligen Nokia-Werk im Jahr 2019 fiel nun der Startschuss für die Produktion im Stammwerk Uusikaupunki.
Die neue Batteriefabrik teilt sich ein Dach mit der Automobil-Auftragsfertigung für OEMs, wodurch man dort die Kombination aus Fertigung von Batteriemodulen und Batteriesystemen sowie elektrisch angetriebenen Fahrzeugen vorfinde, betont man beim Unternehmen. Im Batteriewerk Uusikaupunki ist die Fertigung auf vier Produktionslinien geplant, die stufenweise bis 2024 in Betrieb genommen werden. Die Gesamtinvestition in das dortige Batteriewerk beläuft sich Valmet zufolge auf rund 120 Millionen Euro. Für die Produktionskapazität nennt das Unternehmen rund 500.000 Batteriemodulen und Batteriepacks jährlich. Anfänglich sollen rund 200 Menschen mit der Batteriefertigung befasst sein, 2024 soll die Zahl dann auf rund 500 steigen.
Neben der Volumenfertigung von Batteriesystemen und Batteriemodulen an den beiden finnischen Standorten Salo und Uusikaupunki, kündigt das Unternehmen die Eröffnung eines dritten Werkes im deutschen Kirchardt für 2022 an. Lag der Umsatz im Geschäftsbereich EV-Systems 2018 noch unter einer Million Euro, erwartet man bei Valmet Automotive in diesem Segment 2022 die Milliardengrenze zu knacken. "Der starke Bedarf an zusätzlichen Produktionskapazitäten wird durch die drei Batterieproduktionsverträge belegt, die wir bereits für unser neues Werk in Uusikaupunki erhalten haben", sagt Jyrki Nurmi, Senior Vice President EV Systems.