"Wir werden miteinander reden und Missverständnisse klären, dann wird das auch", sagte Blessing im Gespräch den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. "Wir sollten jetzt keine Auslegungsdiskussion führen. Im Zukunftspakt haben sich ja beide Seiten schon auf die Richtung festgelegt", sagte der Manager zu den Vorwürfen der Arbeitnehmerseite, Vereinbarungen des mühsam ausgehandelten Sparpakets nicht einzuhalten.
Der Betriebsrat hatte dem Unternehmen am Mittwoch (7. Februar) in einem Brief angedroht, das "Zukunftspakt" getaufte Sparvorhaben platzen zu lassen. Unter anderem habe das Unternehmen einen Stopp des in bestimmten Bereichen vereinbarten Personalaufbaus angeordnet.
Mit dem Sparprogramm soll die renditeschwache Kernmarke des Wolfsburger Konzerns auf mehr Profit getrimmt werden. bis 2020 sollen die jährlichen Kosten um 3,7 Milliarden Euro sinken. Dazu sah der Pakt bis 2025 unter anderem die Streichung von bis zu 30.000 Jobs weltweit vor. Der Autobauer will dies ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen - etwa über eine stärkere Nutzung von Altersteilzeit. Auf der anderen Seite will VW zudem mehrere Tausend Stellen in Zukunftsbereichen neu schaffen.
Inbesondere bemängelte der Betriebsrat, dass im laufenden ersten Halbjahr in einigen Positionen keine neuen Stellen geschaffen werden sollen. "Es ging bei dem Schreiben an die Personalleiter um ein Finetuning in den ersten beiden Quartalen. Vermutlich ist das missverstanden worden", sagte Blessing. "Ich bin zuversichtlich und sehe die Differenzen als nicht so groß an. Wir werden den Zukunftspakt erfolgreich umsetzen." Am Montagabend soll ein Treffen zwischen Betriebsrat und Blessing sowie Markenchef Herbert Diess stattfinden.
Blessing mahnte zur Zusammenarbeit. "Die Umsetzung wird für alle Beteiligten anstrengend. Deshalb haben wir auch von vornherein gesagt: Nach der Unterzeichnung fängt die Arbeit erst an."
Betriebsrat und Management hatten über Monate um die Details gerungen - mit anfangs erheblichen Misstönen zwischen Diess und Betriebsratchef Bernd Osterloh. Dabei ging es um inhaltliche Fragen, aber auch um die Art der Kommunikation und die Form der Zusammenarbeit.