Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG (04/2025)

Auf der Auto Shanghai zeigte BMW-Chef Zipse, was in Zukunft auf die Kundschaft zukommt. Insgesamt läuft es in China aktuell nicht rund für die Münchner. (Bild: BMW)

BMW hat einen schwierigen Start ins neue Jahr erwischt. Unter dem Strich verdiente der Konzern nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2,2 Milliarden Euro. Das waren 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Vor allem ein schwaches China-Geschäft verdarb den Münchnern die Bilanz, im weiteren Jahresverlauf dürften auch die US-Zölle noch stärker zu Buche schlagen, die sich auf die aktuellen Zahlen noch kaum ausgewirkt hatten. Dennoch hält BMW an seiner Prognose fest und steht im Vergleich zur Konkurrenz, die teils deutlich stärkere Einbrüche erlitt, relativ solide da.

Je anspruchsvoller das Umfeld, umso entscheidender seien Produkte, Strategie und Flexibilität, sagte Konzernchef Oliver Zipse. Man bediene „die unterschiedlichen Kundenwünsche weltweit“ und könne so „robuste Ergebnisse“ erzielen und Kurs auf die Jahresziele halten. Unter anderem machten ihn dabei die aktuell guten Auftragseingänge zuversichtlich.

BMW geht nicht von dauerhaften Zöllen aus

Zur stabilen Prognose - im März hatte der Autobauer einen Vorsteuergewinn auf Vorjahresniveau vorhergesagt, was grob elf Milliarden Euro entspricht - trägt auch bei, dass BMW davon ausgeht, dass die Zölle nicht dauerhaft bleiben. Von Juli an erwartet Finanzchef Walter Mertl hier Reduzierungen. Die höchsten Auswirkungen sieht er im laufenden zweiten Quartal, bezifferte sie aber nicht näher. Konzernchef Zipse erwartet, dass die nordamerikanische Freihandelszone wieder installiert wird. Auch das würde BMW helfen.

Schon die im April veröffentlichten Absatzzahlen für das erste Quartal hatten nichts Gutes erwarten lassen: Der deutliche Absturz in China hatte die weltweiten Verkäufe des BMW-Konzerns, zu dem auch Mini und Rolls-Royce gehören, ins Minus gezogen. Konkret um 1,4 Prozent auf 586.000 Autos. Das ergab einen Umsatz von 33,8 Milliarden Euro - 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Außerhalb Chinas sei man allerdings gewachsen, betonte das Unternehmen. Zipse versicherte, dass man auch dort eine Stabilisierung erwarte und zu einem Niveau von 700.000 Autos im Jahr zurückkehren werde.

Autobauer melden geringere Gewinne

BMW ist mit seinem Gewinneinbruch nicht alleine - und hat sich im Vergleich zur deutschen Konkurrenz gar nicht mal so schlecht geschlagen: Erzrivale Mercedes hat für das erste Quartal ein heftiges Minus von 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro vermeldet. Beim anderen großen Premiumkonkurrenten Audi blieben unter dem Strich gar nur 630 Millionen Euro - dass das nur ein Minus von 14,4 Prozent war, lag dabei alleine am bereits sehr schwachen Vergleichsquartal aus dem Vorjahr. Bei der deutschen Nummer eins und Audi-Mutter Volkswagen waren es 2,2 Milliarden Euro und ein Minus von 41 Prozent.

Daneben sieht der Rückgang bei BMW deutlich weniger dramatisch aus. Und anders als die Konkurrenz, die Personal abbaut, hält BMW weiter daran fest, die Belegschaft auf Vorjahresniveau zu halten.

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dpa