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Tesla möchte die eigene Belegschaft weltweit dezimieren. (Bild: Adobe Stock / Björn Wylezich)

Der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla betrifft auch hunderte Jobs im einzigen europäischen Werk des US-Elektroautobauers in Grünheide bei Berlin. Das Unternehmen kündigte in einer Mitteilung den Abbau von 400 Stellen an. Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, plant das Unternehmen dazu ein "Freiwilligenprogramm" für die Mitarbeitenden. Zur Umsetzung dieses Programms würden Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen. Details nannte Tesla zunächst nicht.

"Der derzeit schwächelnde Absatzmarkt bei E-Autos stellt auch Tesla vor Herausforderungen", hieß es unter anderem zur Begründung für den Stellenabbau. In der vergangenen Woche hatte der Autohersteller mitgeteilt, dass der Vertrag von 300 Leiharbeitern in Grünheide nicht verlängert werde. Der Vertragspartner des Unternehmens habe die Mehrheit der betroffenen Leiharbeiter bereits weitervermitteln können, so Tesla. In dem Werk in Grünheide arbeiten inzwischen mehr als 12.000 Menschen.

Weltweit fällt jede zehnte Stelle weg

Es sei extrem wichtig, sich jeden Aspekt im Unternehmen hinsichtlich Kosten und Produktivität anzusehen, hieß es Mitte April in einer internen Mail des Firmenchefs, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach einer eingehenden Prüfung habe das Unternehmen entschieden, die Stellenanzahl um mehr als zehn Prozent zu senken. Tesla beschäftigte laut eigenen Angaben Ende des vergangenen Jahres 140.473 Mitarbeiter. Damit stehen nun mehr als 14.000 Jobs auf der Kippe.

Mit dem rasanten Wachstum der vergangenen Jahre sei es zu Doppelfunktionen in einigen Bereichen gekommen, hieß es in der Mail von Musk. Die Stellenstreichungen würden es dem Unternehmen erlauben, schlank, innovativ und hungrig auf die nächste Wachstumsphase zu sein. "Es gibt nichts, was ich mehr hasse, aber es muss getan werden", schrieb der Unternehmer.

Zuletzt lösten Pläne von Tesla für eine Erweiterung der Fabrik Streit aus. Zudem hatte ein Anschlag auf die Stromversorgung des Autowerks für Verunsicherung gesorgt. Bei einem Besuch der Fabrik in Grünheide hatte Tesla-Chef Musk im März gesagt, dass er an Ausbauplänen festhalte. Umweltgruppen protestieren unterdessen weiter gegen den E-Autobauer: Einige Aktivisten halten seit Ende Februar ein Waldstück in der Nähe der Fabrik in Grünheide besetzt und campieren in Baumhäusern.

Tesla bekommt unter anderem den harten Preiskampf im größten Automarkt China zu spüren und lieferte im ersten Quartal weltweit mit fast 387.000 Autos überraschend weniger Fahrzeuge aus als ein Jahr zuvor. Schon davor hatten sich nach den jahrelang starken Zuwächsen bereits Zweifel am Wachstumstempo im Elektroautomarkt gemehrt. In den USA griffen Autokäufer verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen.

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dpa