Rivian Produktion

Wie der R1 soll auch das neue Elektro-SUV von Rivian, der R2, im Werk Normal in Illinois produziert werden. (Bild: Rivian)

Durch den Schritt werde Rivian zunächst 2,25 Milliarden Dollar sparen, sagte Firmenchef R. J. Scaringe am Donnerstag bei der Vorstellung neuer Modelle. In dem neuen Werk im US-Bundesstaat Georgia sollte ursprünglich der neue Elektro-SUV R2 gebaut werden. Jetzt soll ihn stattdessen das bestehende Werk in der Stadt Normal in Illinois produzieren. Dadurch werde man das Modell schneller ausliefern können.

Ich war noch nie aufgeregter bei der Einführung neuer Modelle“, so der Rivian-Gründer Robert Scaringe. „Unsere Design- und Engineering-Teams waren sehr darauf fokussiert, nicht nur Innovation in neuen Features zu zeigen, sondern auch unseren Produktionsansatz zu optimieren, um so die Kosten dramatisch zu senken.“ Mit einem Preis ab rund 45.000 Dollar in den USA soll der R2 rund 30.000 Dollar günstiger als der größere Rivian-Erstling R1 werden. Der ebenfalls vorgestellte R3 soll preislich noch niedriger angesetzt werden. Möglich wird dies durch eine gemeinsame Plattform beider Modelle.

Bauskizze des neuen Rivian-Werkes in Georgia
Das neue Werk in Georgia soll in Sachen Nachhaltigkeit ein Vorbild sein: Mehr als die Hälfte der Fläche bleiben unbebaut und werden als Parkanlagen gestaltet. (Bild: Rivian)

Rivian galt lange als einer der stärksten Herausforderer für Tesla unter den reinen Elektroauto-Herstellern, ist aber nach wie vor viel kleiner. Im vergangenen Jahr baute Tesla fast 1,85 Millionen Fahrzeuge - Rivian gut 57 000. Auch in diesem Jahr will die kalifornische Firma in etwa genauso viele Autos bauen, statt die Produktion zu steigern. Rivian verwies zur Begründung unter anderem auf die hohen Zinsen und ein niedrigeres Markteinführungsrisiko. Die geplante Fabrik in Georgia soll in der Zukunft eine Produktionskapazität von bis zu 400 000 Fahrzeugen pro Jahr haben. Doch die Fortführung des Baus könnte sich nun auf nach den Launch der Modelle R2 und R3 verschieben, um mehr Kapital freizuhalten.

Das zeitweise rasante Wachstum des Elektroauto-Marktes war zuletzt merklich abgekühlt. Selbst Tesla wagte bisher keine Absatzprognose für das laufende Jahr. Rivian baut Elektro-Lieferwagen für Amazon und ist in zwei in den USA grundsätzlich sehr populären Autosegmenten aktiv: Pickups und SUVs. Doch auch die amerikanischen Auto-Schwergewichte wie GM und Ford mussten mit ihren großen Elektro-Modellen in den Kategorien zuletzt feststellen, dass Verbraucher eher zu den günstigeren Verbrenner- und Hybrid-Versionen griffen. Rivian beendete das vergangene Jahr mit einem Verlust von 5,4 Milliarden Dollar bei 4,4 Milliarden Dollar Umsatz.

Der Hauptfokus für die Entwicklungsabteilung bei Rivian lag daher in den letzten Monaten auf der Reduzierung der Produktionskosten, allerdings gepaart mit der Beibehaltung eines innovativen Modelldesigns und einer resistenten Lieferkette. Da scheint es verständlich, dass die Hoffnungen in Bezug auf die Markteinführung des R2 und R3 hoch sind. Die Auslieferung der neuen Fahrzeuge soll im ersten Halbjahr 2026 starten - zuerst der R2, dann der R3 und R3X, jeweils zuerst in Nordamerika und dann in den Rest der Welt.

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dpa