Bisher erfreute sich der Audi A3 in Europa insbesondere als ebenso sparsamer wie kraftvoller Turbodiesel einer großen Beliebtheit bei den Kunden. Vielen war ein Golf zu langweilig und so stieg man nur allzu gerne in einen TDI-A3 ein. Da sich die Diesel trotz bekannter Qualitäten nach wie vor auf dem absteigenden Ast befinden, kommt den Plug-in-Hybriden - in einem Land wie Deutschland hoch subventioniert - eine zentrale Bedeutung zu. Entsprechend groß sind die Erwartungen an den Audi A3 40 TFSIe, einem technischen Zwilling zum Golf eHybrid. Auch der Audi, deutlich schicker und insbesondere im Innern deutlich wertiger als der Wolfsburger Bruder, wird von einem 1,4 Liter großen Vierzylinder-Turbo angetrieben, der von einem Elektromotor unterstützt wird, der seine Zusatzleistung direkt ins sechsstufige Doppelkupplungsgetriebe presst.

Der 1,4 Liter große Turbobenziner leistet 110 kW / 150 PS, während der Elektromotor zusätzliche 80 kW / 110 PS beisteuert, sodass unter dem Strich eine Gesamtleistung von 150 kW / 204 PS zur Verfügung steht. Der große Bruder A3 45 TFSI hat das gleiche Antriebspaket, kann seinen Vortrieb für den etwas sportlicheren Fahrbetrieb jedoch dank geänderter Elektronik sogar aus 180 kW / 245 PS nähren. Die 204 PS der Basisversion hören sich gerade im Zusammenhang mit dem maximalen Drehmoment von 380 Nm allemal sportlich an, doch der Audi A3 PHEV ist nichts zum Rasen oder Spurten, denn es geht in erster Linie um Effizienz. So locken die spektakulär geringen 1,0 Liter Normverbrauch mehr als die sportliche Gangart, denn der Ingolstädter kann wie seine hybriden Brüder Golf, Octavia, Tiguan oder Leon nicht verheimlichen, dass den Großteil der Leistung ein Vierzylinder-Turbo mit überschaubaren 1,4 Litern Hubraum beisteuert.

So sparsam ist der A3 PHEV jedoch nur, wenn man ihn redlich mit Akkupower bepackt und im intelligenten Hybridprogramm bewegt. Dann entscheidet die vernetzte Elektronik selbstständig, ob der Fronttriebler lässig vor sich hinrollt oder der Verbrenner beim stärkeren Beschleunigen in die Bresche springt und versucht, das Mehrgewicht von 180 Kilogramm für Akkupaket und Elektromotor mit zusätzlicher Power aus dem Verbrenner zu überspielen. Im normalen Fahrbetrieb startet der über 1,6 Tonnen schwere A3 obligatorisch elektrisch und braucht zuerst die elektrische Energie der Lithium-Ionen-Batterie auf, bevor der Verbrenner im Normalbetrieb arbeitet. Beim stärkeren Beschleunigen gibt der 4,34 Meter lange Audi A3 40 TFSIe im Hybrid- oder Verbrennermodus seine Antriebskräfte spürbar ans Lenkrad weiter. Eine Allradversion gibt es in der Kombination mit dem Hybridantrieb leider nicht.

Hohes Gewicht

Mit dem teilelektrifizierten A3 ist man zwar nicht sportlich, aber allemal flott unterwegs. Die Kombination mit dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe ist zwar nicht derart filigran wie die Version mit sieben Schaltstufen, aber der boostende Elektromotor mit seinen 80 kW überbrückt manchen Drehzahlsprung beim Gangwechsel gekonnt. Die elektrische Reichweite: 63 Kilometer. Danach geht es für mehr als vier Stunden an eine Ladesäule, um wieder vollends zu erstarken. Der Normverbrauch liegt bei 13,0 kWh bzw. 1,0 Litern Super auf 100 Kilometern. Das Tankvolumen: knapp 40 Liter. Wer regelmäßig auf längeren Strecken auf der Autobahn unterwegs ist und dann auch schnell unterwegs sein will, sollte sich lieber für einen der Benziner oder einen drehmomentstarken Diesel entscheiden. Doch deren Zeit scheint langsam abzulaufen, und in der Kompaktklasse wird es Selbstzünder ab der Mitte der 2020er Jahre kaum noch geben. Wer im Mischverkehr aus Innenstadt, Autobahn sowie Landstraße unterwegs ist, und zu Hause oder auf der Arbeit Strom tanken kann, der dürfte sich für den Audi A3 40 TFSIe oder seinen stärkeren Bruder 45 TFSIe mit 245 PS erwärmen können.

Insbesondere deshalb, weil das mindestens 38.440 Euro teure Fahrzeug auch abseits des Antriebs ein exzellentes Fahrzeug mit fein abgestimmtem Fahrwerk, angenehm direkter Lenkung und einem guten Platzangebot ist. Dass der Laderaum durch das Batteriepaket mit 280 Litern deutlich kleiner als beim reinen Verbrenner ist, damit sollten sich die meisten arrangieren können. Wer die Rücksitze umlegt, kann immerhin 1.100 Liter nutzen und sich über die elektrische Heckklappe freuen. Der Innenraum des Audi A3 PHEV unterscheidet sich nicht von dem anderer Motorvarianten. Es gibt animierte Instrumente, präzise Displays und eine einfache Bedienung per Touch, Lenkrad oder Sprache. Die Fahrprogramme lassen sich über einen Taster in der Mittelkonsole verständlich durchschalten. Neben dem Modus Hybrid und Elektro / EV gibt es die beiden Fahrmodi "Battery hold" und "Battery charge". Beim ersten wird die vorhandene Batterieladung auf dem aktuellen Stand gehalten, im Modus "Charge" lädt sich das Akkupaket wenig effizient bei der Fahrt wieder auf. Die Kraftflüsse können Fahrer und Insassen auf den beiden animierten Displays verfolgen - falls es interessiert. Doch für die meisten wird der Audi A3 40 TFSIe kaum mehr sein als ein ganz normaler A3, der ganz nebenbei einen stattlichen Zuschuss und nennenswerte Steuervorteile bekommt.

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