Konkurrenten gibt e viele, doch eigentlich hat das sportlichste aller BMW 1er Modelle mit der Mercedes A-Klasse einen Gegner ganz besonders im Blick. Die A-Klasse hat sich in der aktuellen Generation mächtig aufgebrezelt und zeigt dem BMW M135i in seiner Topversion mächtig die Rücklichter. Während der Mercedes AMG A45 4matic auf Wunsch mit bis zu 421 PS zu bekommen ist, streckt der Vierzylinder aus Bayern mit ebenfalls zwei Litern Hubraum bei 306 PS die Waffen und tritt mit seiner großen Niere im Gitterlook und dem Auspuff mit Doppellauf am Hecks nur in der zweiten Klasse gegen den schwächeren AMG A35 an.
Dabei ist es nicht so, als könnte man dem sportlichsten Einser BMW eine nennenswerte Leistungsschwäche vorwerfen. 225 kW / 306 PS und ein üppiges Drehmoment von 450 Nm ab 4.500 U/min machen mächtig Laune. Er haut je nach angewähltem Fahrprogramm schon akustisch mächtig auf den Putz und tönt alles andere als hintergründig. Die Leistungsdaten stehen da nicht zurück, denn der aufgeladene Zweiliter prescht trotz seines üppigen Leergewichts von 1,6 Tonnen nach vorne, als gäbe kein Morgen. Aus dem Stand geht es in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 und gerade die Zwischenspurt sind nach einem automatischen Zurückschalten der prächtigen Achtgang-Automatik beeindruckend. Ob bei einem Sportmodell bei 250 km/h abgeriegelt werden muss, muss jeder selbst entscheiden. In jedem Fall darf der Bayer nicht wie der Mercedes AMG 45 bis 270 km/h von der Leine, läuft nach Tacho jedoch immerhin stattliche 263 km/h.
Die fahrdynamischen Aspekte dürften für das Klientel allemal wichtiger sein als der Normverbrauch, den BMW mit 6,8 Litern Super auf 100 Kilometern angibt, was einem CO2-Ausstoß von 155 g entspricht. Angesichts der bollernden und brabbelnden Vitaminspritze unter der kürzer gewordenen Motorhaube ein allemal beeindruckender Wert. Fährt sich der BMW M135i xDrive mit Allradantrieb nunmehr so lässig und sportlich wie sein Vorgänger, der mit Hinterrad- oder Allradantrieb unterwegs war? Tut er, doch beim Herausbeschleunigen aus sportlich durchpflügten Kurven schiebt der 4,32 Meter lange Bayer trotz seiner Torsen-Sperre an der Vorderachse nicht so schamlos und spaßig an, wie er es bisher getan hat. Trotz des aufmüpfigen Auftretens und lauten Vierzylinder-Klangs hat er bessere Manieren, lässt sich sauberer fahren. Dafür sorgt auch die feine Abstimmung des Fahrwerks und der nahezu frei von Antriebskräften arbeitenden Lenkung. Wer die Leine etwas lockerer lässt, kann den Fünftürer im Sportmodus sogar leicht auskeilen lassen. In der Realität wohl kaum mit Bedeutung, aber allemal ein Anzeichen für ein dynamisches Einlenkverhalten und ein agiles Heck.
Schicker Innenraum
Klar vermisst man den Hinterradantrieb und noch viel mehr den Reihensechser, denn den hatte eben sonst kein anderer in der Klasse. Dann man jetzt drei Zentimeter mehr Beinfreiheit im Fond und schlappen 20 Liter mehr Volumen im Laderaum hat, stört in dieser Sportliga niemanden. Da freut man sich schon mehr über die gute Sitzposition, Sicherheits- und Komfortausstattungen vom klassenhöheren Dreier und die Tatsache, dass man den BMW M135i auch im lässigen Galopp bewegen kann.
Der Innenraum ist schick, gut verarbeitet und passt zu dem sportlichen Bayern. Gerade die wohl konturierten Sportstühle sind nennenswert besser als die Sitzgelegenheiten der anderen Einser-Modellen, in denen diese des 2er Active Tourer verbaut sind. Problemlos lassen sich die einzelnen Fahrzeugfunktionen per Sprache, Touchscreen, Dreh-Drück-Steller oder der überflüssigen Gestensteuerung bedienen. Kennt man ebenfalls alles vom Dreier und das ist gut. Einzig die digitalen Instrumente sind etwas blass, denn die Darstellung gibt es mittlerweile in jedem neuen BMW und hier könnten sich die Bayern je nach Modell etwas kreativer präsentieren. Ein animiertes Cockpit liefert schließlich gerade dafür entsprechende Möglichkeiten. Der Basispreis des nur blass ausgestatteten BMW M135i xDrive startet bei 48.900 Euro und damit auf dem Niveau der Konkurrenz. Mit entsprechender Mindestausstattung ist man auf jeden Fall bei 60.000 Euro.