Geplant war er irgendwie schon - aber dann verschwanden die Pläne erst einmal in der Schublade. Als die Designer bei Jaguar den neuen XF entwarfen, da zeichneten sie ihn für alle Fälle nicht nur als Limousine, sondern auch als Kombiversion. Doch so richtig daran glauben mochte bei den Briten zunächst niemand. Erst, als die Jaguar-Händler in diversen nicht ganz unbedeutenden Märkten wie China oder Deutschland nach einem "Sportbrake" fragten, holten die Designer ihre Pläne wieder hervor - mittlerweile ist der Jaguar-Kombi real. Und er hat gerade zwei neue 2-Liter-Motoren spendiert bekommen, einen Diesel und einen Benziner.

Der Jaguar XF Sportbrake selbst ist mittlerweile kein Unbekannter mehr: Sportlich-gefällige Optik, britische Alternative zu den Business-Kombis von Audi, BMW und Mercedes. Auf einer Länge von 4.955 mm, 1.987 mm Breite und 1.496 mm Höhe ist ein kleines Raumwunder entstanden. Nicht nur, dass es vorne wie hinten reichlich Platz gibt: Auch der Laderaum mit mindestens 565, bei umgeklappten Lehnen der Rückbank bis zu 1.700 Liter Stauraum bei durchgehend ebener Ladefläche kann problemlos mit dem der deutschen Konkurrenten mithalten. Verarbeitung, Materialien, Wohlfühlambiente - all das macht ihn zur ernstzunehmenden Alternative.

Etwas behäbiger Diesel für die Raubkatze

Und jetzt also zwei neue Motoren. Da wäre zunächst einmal der Ingenium-Diesel mit 1.999 ccm Hubraum und seriell und sequenziell geschalteten Turboladern. Der Selbstzünder liefert 177 kW/240 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm, das bereits ab 1.500 U/min. anliegt. Der Vierzylinder läuft ruhig und durchaus leise - aber ab und an kommt er auch etwas bräsig rüber. Wenn man nicht in den Sportmodus schaltet, dann müht er sich - für einen Jaguar - eher behäbig in die Puschen. Dann ist von den offiziell angegebenen 6,7 Sekunden, die er allradgetrieben für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 braucht, zumindest gefühlt nur ein Versprechen übrig. Dabei ist der neue Diesel ein durchaus angenehmer Motor: Er hängt dank des Twinturbo gut am Gas, ist mit 5,8 Litern DIN-Verbrauch auf 100 Kilometern nicht sehr durstig und sorgt mit 241 km/h Spitze für jede Menge Reserven auf der Autobahn.

Auf der gleichen Grundarchitektur - zwei Liter Hubraum, vier Zylinder - basiert auch der neue Benziner, der zusammen mit dem Diesel im neuen Motorenwerk Wolverhampton montiert wird. Er liefert 184 kW/250 PS und ein maximales Drehmoment von 365 Nm. Das liegt bereits ab 1.200 U/min. an. Vielleicht ist es dieses frühere Liefern der Leistung, die den heckangetriebenen Benziner einen Tick williger und spontaner erscheinen lässt. Und wägt man dann den Preis des Benziners (ab 51.060 Euro) gegen den des Diesel (ab 57.360 Euro) ab, dann erscheint der Benziner doch als etwas bessere Wahl. Bei der Höchstgeschwindigkeit liegt er gleichauf mit 241 km/h. Als Verbrauch gibt Jaguar 6,8 Liter auf 100 Kilometer an - gerade mal ein Liter mehr als beim Diesel.

So oder so: Es sind eher Nuancen, an denen sich die Vorliebe für den einen oder anderen der neuen Motoren festmacht. Beide arbeiten mit der 8-Gang-Automatik von ZF in bester Harmonie zusammen. Im Alltag bringen beide ihre Passagiere souverän, sicher und gediegen ans Ziel - und stressfrei.

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