Bei Seat sind sie besonders stolz, dass der Tarraco in Wolfsburg produziert wird. "Im Herzen VWs", wie die Spanier gerne betonen. "Das zeigt das Vertrauen, das in Seat gesetzt wird." Der Stolz kommt nicht ganz zu Unrecht, das langjährige Sorgenkind mausert sich so langsam und verkauft mehr Autos. Das neue SUV-Flaggschiff Tarraco soll dafür sorgen, dass die Seat-Formkurve weiter nach oben zeigt. Die spanische Tochter profitiert von der Fertigung des Crossovers im VW-Stammwerk in Wolfsburg. Die Qualität hat im Tarraco merklich zugelegt. Die Spaltmaße passen und bei Bodenunebenheiten knarzt und klappert nichts. Die dunklen Holzfurnierapplikationen im Armaturenbrett verleihen dem Innenraum einen noblen Touch, aber der Klopftest zeigt, dass es zu einer Audi-Anmutung doch noch etwas fehlt. Dafür kostet der Seat mit einem Einstiegspreis von 29.980 Euro auch deutlich weniger als ein Audi Q5.

Beim Cockpit fällt sofort der freistehende tabletartige Touchscreen ins Auge, der noch acht Zoll groß ist, aber in der nächsten Ausbaustufe zehn Zoll messen wird. Die Bedienung war nach kurzer Zeit kein Problem. Wer will, kann den Seat auch mit Gesten steuern oder per Sprachassistent (Amazon Alexa) Kommandos erteilen. Das Aussehen der 10,25 Zoll großen digitalen Instrumente erinnert an den BMW 8er: Tacho und Drehzahlmesser haben die Form eines eckigen "C"s und sind gegeneinander ausgerichtet. An die nach oben wandernden Säulen, die die Geschwindigkeit beziehungsweise die Drehzahlen anzeigt, muss man sich gewöhnen. Da die Instrumente konfigurierbar sind, steht auch die klassische Ansicht mit den Rundinstrumenten zur Verfügung. Der Seat Tarraco teilt sich mit dem Tiguan Allspace und dem Skoda Kodiaq die MQB A0-LWB-Plattorm (Long Wheelbase / Langer Radstand). Mit einer Länge von 4,74 Metern übertrifft der Spanier in dieser Disziplin dem VW und den Skoda jeweils um rund vier Zentimeter. Die Abmessungen werden beim Tarraco auch in Raum umgesetzt. Im Fond haben auch Personen jenseits der 1,85 Meter gemütlich Platz. Dass in der siebensitzigen Konfiguration die dritte Reihe als Notbehelf dient beziehungsweise nur für Kinder geeignet ist, kennt man auch von anderen Modellen.

Mit einem Kofferraumvolumen von 760 bis 1.920 Litern (beim Fünfsitzer) hält der Seat gut mit seinen Konzernverwandten mit (Skoda Kodiaq bis 2.065 Liter, Tiguan Allspace bis 1.775 Liter). Der ebene Ladeboden ist genauso nützlich, wie die weit aufschwingende Heckklappe und die Tatsache, dass man die Lehne des Beifahrersitzes umlegen kann, so die plane Fläche auf rund 2,73 Meter verlängert wird, damit auch ein sperriges langes Teil im Tarraco transportiert werden kann. "Unsere Kunden haben sich mehr Praktikabilität gewünscht", erklärt Techniker Sven Schawe. Das heißt:Ein bisschen Skoda auf die katalonische Art. Also lädt das Smartphone induktiv und die Flaschen stehen sicher in der Mittelkonsole. Noch nicht ganz "simply clever", aber immerhin.

Straff, aber nicht unkomfortabel

Die Markenpositionierung Seats war in den letzten Jahren nicht immer eindeutig. Jetzt versuchen es die Spanier mit dem Dreiklang bestehend aus Design, Sportlichkeit und Konnektivität, also wird das Smartphone via Apple CarPlay oder Android in das System eingebunden. Beim Design nehmen sich die iberischen Formengeber Anleihen bei Audi (die dreidimensionale Gestaltung des Hexagonalkühlergrill sowie die wischenden Blinker) und bei Porsche das Lichtband, welches die beiden Heckleuchten miteinander verbindet. Bei der Sportlichkeit sticht der Seat seine beiden Technik-Verwandten bei der Lenkung aus, die direkter und mitteilsamer als etwa beim Tiguan Allspace ist. Dank des Allradantriebs kommt der Tarraco auch vernünftig um die Kurven, erreicht natürlich nicht die Agilität eines Porsche Cayenne. Muss der Spanier auch nicht, seine Stärke ist die Ausgewogenheit: Das adaptive Fahrwerk ist im Sportmodus zwar straffer, aber bei weitem noch nicht unkomfortabel. Dennoch könnte die Spreizung der Fahrprogramme ausgeprägter sein. Zwar verändert sich die Federung und die Gasannahme wird direkter, aber nur bei der Lenkung sind die Unterschiede deutlich spürbar.

Das Zusammenspiel zwischen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Vierzylinder-Diesel bietet noch Verbesserungspotential. Das Getriebe raubt dem 145 kW / 190 PS Vierzylinder, das ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern hat, Temperament. Bei schnellen Beschleunigungen passiert erst wenig, ehe sich der Spanier dazu entschließt, seine 1.816 Kilogramm Gewicht nach vorne zu katapultieren. Nach acht Sekunden erreicht der Tarraco Landstraßentempo, ist bis zu 210 km/h schnell und verbraucht 7,6 l/100 Kilometer. Bei den Assistenzsystemen bietet das Seat-SUV solche Annehmlichkeiten, wie einen Toter-Winkelassistenten, einen Spurhalteassistenten, einen adaptiven Tempomaten und auf Wunsch Voll-LED Licht. Neu ist der Überschlagsassistent, der hoffentlich nie benötigt wird. Im Falle einer Rolle schaltet die Technik den Motor sowie die Klimaanalage aus, öffnet die Türen, aktiviert die Alarmblinkanlage und setzt einen Notruf ab. Ab Februar 2019 steht der Seat Tarraco beim Händler und 2020 wird die Modellpalette durch einen Plug-in-Hybriden ergänzt, der rein elektrisch bis zu 50 Kilometer weit kommt und eine Systemleistung von 154 kW / 210 PS hat. Auch eine sportliche FR-Version wird es beim Tarraco geben.

Bei den Assistenzsystemen bietet das Seat-SUV solche Annehmlichkeiten, wie einen Toter-Winkelassistenten, einen Spurhalteassistenten, einen adaptiven Tempomaten und auf Wunsch Voll-LED Licht. Neu ist der Überschlagsassistent, der hoffentlich nie benötigt wird. Im Falle einer Rolle schaltet die Technik den Motor sowie die Klimaanalage aus, öffnet die Türen, aktiviert die Alarmblinkanlage und setzt einen Notruf ab. Ab Februar 2019 steht der Seat Tarraco beim Händler und 2020 wird die Modellpalette durch einen Plug-in-Hybriden ergänzt, der rein elektrisch bis zu 50 Kilometer weit kommt und eine Systemleistung von 154 kW / 210 PS hat. Auch eine sportliche FR-Version wird es beim Tarraco geben.

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