Auf STLA Large basierende Fahrzeuge sollen zunächst in Nordamerika bei den Marken Dodge und Jeep zum Einsatz kommen, im nächsten Schritt sollen andere Marken wie Alfa Romeo, Chrysler und Maserati folgen. Von 2024 bis 2026 will Stellantis acht Fahrzeuge mit STLA-Large-Basis auf den Markt bringen. Die Plattform wird laut Stellantis in mehreren Werken in Europa und Nordamerika installiert. Dabei sollen auf dieser Basis auch Varianten Hybrid- und Verbrennungsmotoren verfügbar sein. STLA Large ist eine von vier globalen BEV-Plattformen, die am EV Day 2021 vorgestellt wurden und Teil des Strategieplans Dare Forward 2030. STLA Large ist dabei nach der STLA Medium-Plattform im Juli 2023 die zweite, die enthüllt wird.
Die Plattform soll laut Stellantis Bestleistungen im Segment bei der gespeicherten Energiemenge sowie bei Ladeeffizienz und Leistung bieten. So sollen bis zu 118 kWh Speicherkapazität, eine Schnellladung bis zu 4,5 kWh pro Minute und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in zwei Sekunden möglich sein.
"Die Schaffung einer Fahrzeugfamilie aus einem ausgereiften Satz von Komponenten, der flexibel genug ist, um mehrere Fahrzeugtypen und Antriebe abzudecken, wird alle unsere Kundinnen und Kunden unserer ikonischen Marken ansprechen, da wir alle unsere aktuellen Produkte übertreffen", sagte Stellantis-CEO Carlos Tavares.
Stellantis betont dabei die Flexibilität der Plattform: Sie ermöglicht es demzufolge Ingenieuren und Konstrukteuren, den Radstand, die Gesamtlänge, die Gesamtbreite und -höhe sowie die Bodenfreiheit anzupassen. Um unterschiedliche Leistungsziele wie Fahrverhalten, Handling und Komfort zu erreichen, können verschiedene Aufhängungsmodule und Antriebsstranghalterungen eingesetzt werden. Ingenieure können Abmessungen wie die vordere Achse zum Fuß des Fahrers, den vorderen und hinteren Überhang oder den Fahrgastraumboden anpassen, um die Fähigkeiten und die Leistung des Fahrzeugs zu optimieren.
STLA Large wurde mit der Option auf 400-Volt- und 800-Volt-Elektroarchitekturen konzipiert und entwickelt. Die drei-in-eins Elektroantriebsmodule (EDMs), die den Motor, den Wechselrichter und das Untersetzungsgetriebe enthalten, können unterschiedlich konfiguriert werden: mit Vorderradantrieb, Hinterradantrieb und Allradantrieb. Die Plattform soll künftig eine Gesamtreichweite von 800 km für Limousinen ermöglichen und auch zukünftige Energiespeichertechnologien problemlos integrieren können, wenn die entsprechenden Technologien produktionsbereit sein werden, so Stellantis.
Stellantis will in den nächsten zehn Jahren mehr als 50 Milliarden Euro in die Elektrifizierung investieren und so bis 2030 einen 100-prozentigen BEV-Verkaufsmix in Europa bei Pkw und einen 50-prozentigen bei Pkw- und Nutzfahrzeugen in den Vereinigten Staaten erreichen. Dafür sichert sich das Unternehmen rund 400 GWh Batteriekapazität, einschließlich der Unterstützung von sechs Batteriefertigungswerken in Nordamerika und Europa. Stellantis plant nach eigenen Angaben, bis 2024 insgesamt 48 BEV auf dem Markt zu haben.