Der BMW-Vortsand bei der Jahres-Pressekonferenz 2024

Ab 2025 möchte BMW mit der Neuen Klasse neue Impulse im Markt setzen. (Bild: BMW)

Die BMW AG mit ihren Marken BMW, Mini, Rolls Royce sowie BMW Motorrad nimmt sich viel vor. Für das Automobilgeschäft peilt man für 2024 eine Marge vor Zinsen und Steuern an, die zwischen acht und zehn Prozent liegen soll. Ausgangsbasis für den 2024er-Optimismus sind die Geschäftsziele 2023, die man wie prognostiziert erreicht habe, heißt es bei BMW. Mit exakt 2.554.183 ausgelieferten Automobilen (plus 6,4 Prozent) habe die Gruppe ihre Absatzzahlen solide gesteigert. Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen im Gesamtjahr auf 155.498 Millionen Euro (plus neun Prozent). Neben der BBA-Vollkonsolidierung hätten vor allem der gestiegene Fahrzeugabsatz und positive Produkt-Mix-Effekte die Umsatzerlöse getrieben, schildert Finanzvorstand Walter Mertl. Das Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) stieg auf 18.482 Millionen Euro (plus 32 Prozent).

So viel zu den wichtigen pekuniären Rahmen des großen Automobilkonzerns. Wichtig für die nahe Zukunft sind jedoch vor allem emotionale und technisch in die Zeit passende Produkte. Dies weiß man freilich bei BMW und so eröffnet CEO Oliver Zipse die Jahreskonferenz des Unternehmens neben einem Fahrzeug, das noch etwas auf sich warten lässt, aber zumindest mit dem Beinamen Vision als Weltpremiere gelten darf: Der Vision Neue Klasse X. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um ein SUV-Derivat innerhalb der Fahrzeugfamilie Neue Klasse, die ab Ende 2025 im ungarischen Werk Debrecen sowie ab 2026 auch in München gebaut wird. Der Vorstand will damit nichts weniger als den Appetit auf die Vielfalt dieser Familie anregen und zeigen, dass man bei BMW Elektromobilität und SUV zukünftig neben den klassischen Fahrzeugen auch im völlig neuen Rahmen beherrschen will. Die bekannten und begehrten SUV der X-Familie nahmen mit dem BMW X5 übrigens vor genau 25 Jahren, also bereits im Jahr 1999 Fahrt auf.

Neue Klasse soll BMW in die Zukunft führen

Mit der neuen Klasse führe man BMW in die Zukunft, sagt CEO Zipse. Weshalb nun ein X-Modell? Man forciere die E-Mobilität nicht nur in Nischen, sondern in allen attraktiven Segmenten, so der CEO weiter. Ab Produktionsstart werden in den nächsten 24 Monaten mindestens sechs verschiedene Modelle der neuen Klasse folgen. "Die Neue Klasse wird unseren Hochlauf der E-Mobilität maßgeblich beschleunigen. Schon heute sind BEVs – gemeinsam mit unseren Modellen aus dem oberen Premium- und Luxussegment – unser stärkster Wachstumstreiber", so Zipse. 2023 hat BMW über 375.000 vollelektrische Autos abgesetzt. Auch 2024 erwartet man ein Wachstum im deutlich zweistelligen Bereich. Man werde die Marke von einer Million verkaufter BEVs demnächst knacken, betont der BMW-Chef.

Ende dieses Jahres werde man mehr als 15 vollelektrische Modelle im Angebot haben – bei Mini, BMW und Rolls-Royce, aber auch bei BMW Motorrad, hebt Zipse auf der Jahreskonferenz der BMW Group hervor. Mindestens ein vollelektrisches Modell soll dann jede Marke auch in den Kernsegmenten anbieten. "Diese Dynamik spiegelt sich in unserem Weltmarktanteil bei den BEVs wider: Er fällt mit 4,1 Prozent deutlich höher aus als unser Anteil am Weltmarkt insgesamt, der bei 3,3 Prozent liegt. Wir gehen unverändert davon aus: Vor 2030 dürfte die Hälfte unserer Auslieferungen vollelektrisch sein."

BMW forciert autonomes Fahren und Brennstoffzelle

Wie die Erfolge 2024 und speziell dann ab 2025 aussehen könnten, zeigt Design-Chef Adrian Hooydonk beim Rundgang um das Vison X-Fahrzeug: Mit einer starken monolithischen Form, mit breiten Schultern und einer aufrechten Niere, die man speziell für alle X-Modelle reserviert habe und die Teil des Fahrzeuglichts werde. Die Vision sei eine Art Archetyp für die künftigen X-Versionen. CEO Zipse nimmt diesen Ball auf und betont erneut, dass man Flexibilität in der Modellpalette weiterhin hochhalte. Und damit auch den Verbrenner. Überdies forciere man auch die Brennstoffzelle. Zipse spricht damit auf den iX5 Hydrogen an, der auf Welttournee war und die Vorteile von Wasserstoff als Energieträger aufzeigen soll und sollte. Im Bereich des autonomen Fahrens gibt es von Seiten des OEMs auch Vollzug zu melden: Kunden des 7er können bereits ab März 2024 hochautomatisiertes Fahren auf Level 3 erleben. Das bedeutet, Sie können das Lenkrad loslassen und sich vorübergehend mit anderen Dingen beschäftigen.

Alle Fahrzeuge im Verbund sollen darüber hinaus von den Innovationen der Neuen Klasse profitieren. Weitere Feuerwerke zünde man unmittelbar mit dem BMW i5 Touring, einem Highlight, denn "Kombi trifft hier auf Elektroantrieb". Den gehobenen Mittelklässler wird der OEM ab diesem Mai verkaufen. Ebenfalls in diesem Jahr wird die Marke den neuen X3 lancieren. Mini wird in der zweiten Jahreshälfte dann Hatch-Versionen das Cabrio folgen lassen. Zeitlich noch etwas weiter entfernt soll der Mini Aceman die Lücke zwischen neuem Cooper (Hatch) und dem deutlich gewachsenen Countryman (SUV) schließen.

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