BMW trifft Vorbereitungen für neue Wasserstoffantriebe
Bereits heute entstehen an den Standorten München und Steyr erste Prototypen der neuen Wasserstoffantriebe, während Landshut zentrale Komponenten zuliefert.
(Bild: BMW)
Ab 2028 läuft in Steyr die Serienproduktion von BMWs neuer Wasserstoff-Generation an. Schon heute entstehen erste Prototypen, während Landshut zentrale Komponenten zuliefert.
In Steyr bereitet man sich aktuell intensiv auf die Serienproduktion der neuen Generation an Wasserstoffantrieben von BMW vor, die dort ab 2028 gefertigt werden soll. Eigene Kompetenzzentren in München und Steyr bauen dafür bereits erste Prototypen auf. Darüber hinaus liefert der Technologie-Standort Landshut weitere Komponenten für das Antriebssystem. Der Standort verfügt über jahrzehntelange Entwicklungs- und Produktionskompetenz für alle Antriebsarten der BMW Group Modellpalette. Nun werden neue Prüfstände und Produktionsanlagen aufgebaut und Gebäude angepasst, um die neue Antriebstechnologie zu integrieren und kontinuierlich zu optimieren.
„Wir sind stolz, dass wir im Werk Steyr zukünftig neben der neuesten Generation von E-Motoren sowie Diesel- und Verbrennermotoren eine weitere innovative Antriebstechnologie produzieren werden. Gepaart mit der Entwicklungskompetenz am Standort ist unser Werk ein Musterbeispiel für die Technologieoffenheit der BMW Group,” kommentiert Klaus von Moltke, Leiter Motorenproduktion BMW AG und Geschäftsführer des BMW-Werks Steyr. Die dritte Generation der Brennstoffzellentechnologie von BMW soll unter anderem durch eine 25 Prozent kompaktere Bauweise, eine nahtlose Integration in zukünftige Fahrzeugarchitekturen sowie optimierte Komponenten überzeugen. Letztere basieren auf der gemeinsam mit Toyota entwickelten Antriebstechnologie und verbesserten Betriebsstrategien. Diese Fortschritte ermögliche eine gesteigerte Reichweite sowie einen reduzierten Energieverbrauch.
BMW und Toyota setzen auf Synergieeffekte
Bereits 2014 kam im BMW 535iA der Brennstoffzellenantrieb der ersten Generation zum Einsatz, der vollständig von der Toyota Motor Corporation (Toyota) geliefert wurde. In der aktuellen Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen wurde die zweite Generation eingeführt, wobei das gesamte Brennstoffzellensystem von BMW selbst entwickelt wurde, während die einzelnen Brennstoffzellen von Toyota stammen.
BMW und Toyota arbeiten nun gemeinsam an der Entwicklung eines Antriebssystems für PKWs. Die zugrunde liegende Brennstoffzellentechnologie, die auf den einzelnen Brennstoffzellen der dritten Generation basiert, soll Synergieeffekte sowohl für Nutzfahrzeug- als auch für PKW-Anwendungen bieten. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es beiden Unternehmen, in der Entwicklung und Beschaffung Synergien zu nutzen und markentypische Modelle zu schaffen.
Technologiekompetenz in München und Landshut
Im eigenen Kompetenzzentrum für Wasserstoff in München produziert BMW die Prototypen der Brennstoffzellensysteme. In der Brennstoffzelle findet eine elektrochemische Reaktion statt, bei der Wasserstoff aus den Tanks mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft reagiert. Diese Reaktion erzeugt elektrischen Strom, der den Elektromotor antreibt und somit das Fahrzeug mit Energie versorgt. Das Brennstoffzellensystem umfasst dabei nicht nur die Brennstoffzellen selbst, sondern auch alle notwendigen Komponenten und Systeme, die für den effizienten Betrieb der Brennstoffzellen erforderlich sind. Dazu gehören unter anderem das Kühlsystem sowie Wasserstoff- und Luft-Subsysteme. Die kompakte Anordnung sichert die BMW-typische Leistungsstärke und Sicherheit des gesamten Antriebsstrangs.
Aktuell liegt der Fokus in der Prototypenfertigung bei BMW auf der Entwicklung und Absicherung der Montage- und Prüfprozesse. Langfristig werde dabei besonderer Wert auf Industrialisierung, Qualitätssicherung und Skalierbarkeit gelegt. Parallel werden die Prototypen für die Entwicklung der Betriebsstrategie und zur Absicherung auf System- und Fahrzeugebene genutzt. Diese Schritte seien entscheidend, um die Brennstoffzellentechnologie auf Serienstand zu bringen.
Im BMW-Werk Landshut hingegen werden zentrale Komponenten für die Brennstoffzellenfahrzeuge produziert. Ab Ende Mai 2026 soll der Aufbau neuer Fertigungsanlagen für die Serienproduktion des wasserstoffspezifischen BMW Energy Masters starten. Dieser steuert die Energieversorgung im Fahrzeug – von 400 V bis 800 V. Er fungiert außerdem als Schnittstelle für die Daten aus der Hochvoltbatterie. Die Steuereinheit wird mit spezifischen Bauteilen angereichert, die für die Brennstoffzellenanwendung erforderlich sind. Erste Prototypen des wasserstoffspezifischen Energy Masters fertigt das wenige Kilometer entfernte Werk Dingolfing bereits ab Mitte 2026.