
Porsche schiebt den Recyclingprozess für Hochvoltbatterien an. (Bild: Porsche)
Die Volkswagen-Tochter kündigt das Pilotprojekt für Recyclingprozesse vor dem Hintergrund an, einen verantwortungsvollen Umgang mit Hochvoltbatterien fördern zu wollen. Beim Sportwagenhersteller spricht man von drei Phasen, um einen möglichst seriennahen Prozess erproben zu können.
In einer ersten Phase werden Hochvoltbatterien aus Entwicklungsfahrzeugen nach Ende ihrer Nutzungsdauer mechanisch zerkleinert und zu sogenannter Schwarzmasse verarbeitet. Das so entstehende Granulatgemisch enthält wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium. Wie Porsche mitteilt, konnte man auf diese Weise bereits rund 65 Tonnen Schwarzmasse produzieren.
Diese Masse wird in einer zweiten Stufe weiter veredelt und in die essenziellen Rohstoffe für die Hochvoltbatterieproduktion separiert. In Phase drei sollen Hochvoltbatteriezellen mit einem definierten Anteil an recycelten Materialien hergestellt und ihre potenzielle Verwendung in Porsche-Fahrzeugen getestet werden. Kreislaufwirtschaft sei ein fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie und mit diesem Pilotprojekt wolle man die eigenen Ambitionen unterstreichen, so Barbara Frenkel, Vorständin für Beschaffung bei Porsche und erklärt: „Mit Hilfe von innovativen Recyclingverfahren wollen wir unsere Unabhängigkeit von volatilen und geopolitisch instabilen Rohstoffmärkten steigern.“
Ab 2031 kommen in der EU Rezyklatvorgaben für Batterien
Das Engagement soll zudem aufzeigen, wie sich Porsche auf anstehende regulatorische Veränderungen einstellt – beispielsweise auf die voraussichtlich ab 2031 geltenden
Rezyklatvorgaben für Batterien in der Europäischen Union. Durch den frühzeitigen Einsatz recycelter Materialien will Porsche einen aktiven Beitrag leisten und gleichzeitig die Umweltauswirkungen weiter reduzieren.
Mit den Bemühungen um einen transparenten Produktions- und Recyclingkreislauf befindet sich die Volkswagen-Tochter Porsche in zunehmend guter Gesellschaft von Unternehmen, die Projekte rund um diese Themen anschieben. So hat etwa Mercedes-Benz in Kuppenheim eine eigene Recyclingfabrik mit integriertem mechanisch-hydrometallurgischen Verfahren eröffnet. Erst dieser Tage meldete Toyota die Planung einer Circular Factory zur Verwertung von Altfahrzeugen am Standort Burnaston, UK. Mitbewerber Renault setzt für Polen nahe Warschau auf ein Reparatur-Werk zur Aufarbeitung und Weiternutzung ganzer Fahrzeuge.