BMW-Montage in Thailand

BMW baut die Expertise in Thailand aus und plant eine neue Fertigungsanlage, in der Batteriezellen zu Modulen zusammengebaut werden. (Bild: BMW)

BMW setzt weitere Standorte unter Strom und befähigt in seinem weltweiten Produktionsnetzwerk den Standort Rayong in Thailand für die Produktion von Hochvoltbatterien. Dort fiel jetzt der Startschuss für eine Hochvoltbatterie-Montage, mit der der OEM sein Engagement der BMW Group Manufacturing Thailand ausbaut. In der neuen Fertigungsanlage sollen importierte Batteriezellen zu Modulen zusammengebaut und im Anschluss in die Hochvoltbatterie integriert werden.

Am Spatenstich für die Montage von Hochvoltbatterien nahmen Produktionsvorstand Milan Nedeljković, Vertreter der thailändischen Regierung sowie der deutsche Botschafter in Thailand, Ernst Reichel, teil. „Die lokale Hochvoltbatterie-Fertigung in Rayong ist ein konsequenter nächster Schritt für die weitere Elektrifizierung unseres Produktionsnetzwerks. Wir setzen auch hier auf unser Prinzip Local-for-Local", betonte Produktionsvorstand Nedeljković. Die Montage umfasst 4.000 Quadratmeter und stellt eine wichtige Erweiterung der Geschäftstätigkeit der BMW Group Manufacturing Thailand dar. Die BMW Group hat mehr als 1,6 Milliarden Baht oder rund 42 Millionen Euro in dieses Projekt investiert. Ein erheblicher Teil dieser Investition, fast 1,4 Milliarden Baht bzw. etwa 36 Millionen Euro, fließt in hochmoderne Maschinen und Anlagen. BMW zufolge wird die lokale BEV-Produktion in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen.


Medienberichten zufolge könnte Thailand zu einem Exportzentrum für die Batterieproduktion werden. Neben einer Verschiffung der Systeme zu anderen Werken des OEM und dem Einbau in Fahrzeuge, erwäge BMW auch die Produktion von Elektrofahrzeugen in Rayong, heißt es darin. Endgültige Entscheidungen würden jedoch von verschiedenen Faktoren abhängen, wie etwa von der Marktnachfrage sowie dem Angebot von Halbleitern. Neben der Förderung der individuellen Weiterentwicklung ihrer Belegschaft engagiere sich die BMW Group auch für den Fortschritt Thailands und den weltweiten Wandel hin zu ressourcenschonenderen Mobilitätslösungen, heißt es beim OEM. So werde man in diesem Jahr mit UNICEF in Thailand zusammenarbeiten, um die Karrierewege junger Menschen durch ein gezieltes MINT-Bildungsprogramm, Qualifizierungstraining und Berufsberatung zu verbessern, heißt es weiter.

BMW baut weltweite Hochvoltkompetenzen aus

Zuletzt montierte BMW im thailändischen Rayong über 12.000 Autos sowie knapp 11.000 Motorräder im Jahr. Dort produziert der OEM bereits seit 2019 zusammen mit einem Kooperationspartner auch Hochvoltbatterien für Plug-in-Hybride für den lokalen Markt. Das Hochvoltbatterien-Engagement des OEM ist mittlerweile breit gefächert: Bereits im Jahr 2021 begann BMW in Leipzig und Regensburg mit der Produktion von Batteriekomponenten, nachdem bereits im Vorfeld das Werk Dingolfing ähnliche Maßnahmen eingeleitet hatte. Weitere Standorte für Hochvoltbatterien und Batteriekomponenten sind Spartanburg in den USA sowie Shenyang in China.

Ende 2022 kündigte der Autohersteller an, auch im Werk Debrecen (Ungarn) eine eigene Batteriefertigung eröffnen zu wollen. Im selben Jahr kündigte BMW den Bau eines neuen Entwicklungszentrums für die Batteriezellfertigung im bayerischen Parsdorf an, das 2023 um eine Pilotanlage für die Fertigung von Feststoffbatterien ergänzt wurde. Erst kürzlich gab der OEM bekannt, seine Produktionshallen für Elektromotoren im österreichischen Steyr fertiggestellt zu haben.

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