Die BMW Group bringt großformatige, reine ASSB-Zellen von Solid Power in ihr Erprobungsfahrzeug, einen BMW i7. (Bild: BMW Group)
Der Aufbau des seit 2008 bestehenden Know-hows im Bereich der Batteriezelltechnologie bei BMW erfährt einen weiteren Schub. Wie der OEM meldet, bringt er großformatige, reine ASSB-Zellen von Solid Power in ein Erprobungsfahrzeug vom Typ i7. Die Vorteile von All-Solid-State Batteries, kurz: ASSB, liegt BMW zufolge in einer höheren Energiedichte in einem sehr kompakten Speicher im Vergleich zu heutigen Technologien. Die im BMW i7 Testfahrzeug integrierte Konzeptbatterie kombiniert BMW zufolge bewährte Gen5-Bauprinzipien (prismatische Zellen in Modulen) mit neuen Modulkonzepten zur Integration von ASSB-Zellen von Solid Power.
Beispiel für BMWs Technologieoffenheit
Untersucht werden soll hier das Management der Zellausdehnung, darüber hinaus wie der Betriebsdruck gesteuert wird sowie die Anpassung der Temperatur-Randbedingungen. Wir glauben an das Versprechen der ASSB-Technologie und treiben die Innovation unseres sulfidbasierten Elektrolyten weiter voran, um diese Zukunft für Elektrofahrzeuge zu unterstützen", sagt John Van Scoter, Präsident und Chief Executive Officer von Solid Power.
Martin Schuster, Vice President Battery Cell und Cell Module bei BMW sagt: „Unser BMW i7 ASSB-Testfahrzeug auf der Straße ist ein perfektes Beispiel für die technologieoffene Denkweise der BMW Group. Wir treiben die Entwicklung neuer Batteriezelltechnologien kontinuierlich voran, und vertiefen unser Know-How mit wertvollen Partnern wie Solid Power dabei ständig.“ Die Nutzung von Solid Power-Zellen mit sulfidbasierten Elektrolyten und deren komplette Integration in ein Batteriepaket, werde BMW in den kommenden Monaten weitere wichtige Erkenntnisse im Testprogramm liefern, heißt es beim Automobilhersteller.
BMW setzt auf Feststoffzellen-Prototypenlinie in Parsdorf
BMW bündelt seit 2019 sein Know-how im Battery Cell Competence Center der BMW Group in München. Der kurz BCCC genannte Standort deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette ab. BMW und Solid Power kooperieren bereits seit 2016 durch ein erweitertes "Joint Development Agreement", das durch eine Investition des OEM in Solid Power im Mai 2021 im Rahmen einer Finanzierungsrunde unterstützt wurde. Ende 2022 vereinbarten der OEM und Solid Power, ihre Partnerschaft weiter zu vertiefen.
BMW wird auf der Grundlage einer Forschungs- und Entwicklungslizenz und unter Nutzung der Erfahrung und Expertise von Solid Power eine Feststoffzellen-Prototypenlinie in Parsdorf betreiben. Beide Partner glauben an das Potenzial der echten ASSB-Technologie, die eine höhere Energiedichte im Vergleich zu heutigen Technologien verspricht. Mit einer höheren Energiedichte könnten in den Fahrzeugen größere Reichweiten erzielt werden, ohne Nachteile hinsichtlich Gewicht des Gesamtspeichersystems in Kauf nehmen zu müssen, heißt es bei BMW.